Wir haben es geschafft!

ENDLICH ENDLICH ENDLICH kann ich gute Nachrichten verbreiten!

Am Donnerstag konnten wir endlich unsere neuen Visapapiere auf der Behörde abholen!!! Was für eine Erleichterung. Ich fühle mich 50 kg leichter!

Es war April 2018, als ich rausfand, dass mich mein study permit nicht zu einem neuen Visa leitet. Anstatt – was wir dachten – ein Visum für 2 Jahre zu bekommen (1 Jahr um zur Schule zu gehen und 1 Jahr danach um zu arbeiten) wurde uns erklärt, dass das auf dieser Schule nicht möglich ist, da sie zu klein ist. Was nicht erwähnt wurde, war, dass die Schule auf die ich letztes Jahr ging und meine Massageausbildung machte einfach für den Staat zu billig ist und deshalb nicht zu einem darauffolgenden Visa leitet. Nur die großen teuren, geldeintreibenden Schulen und Universitäten werden mit einem darauffolgenden Arbeitsvisum gesponsert. Diese Schulen konnte ich mir aber nicht leisten. Die sind für einen internationalen Schüler bis zu 4 (!) mal teurer als für den kanadischen Studenten. Ein Kanadier zahlt pro Jahr 8000 $ für diese Art Schulgebühren, während man als internationaler Schüler 16.000 bis 32.000$ (!!!) pro Jahr zahlen muss.

Wir mussten also wieder nach einem neuen Plan suchen, um weiterhin in Kanada bleiben zu können. Nachdem wir mit meiner Arbeitgeberin beim Anwalt waren, war die einzige Möglichkeit ein Labour Market Impact Assessment (LMIA) zu beantragen und zu bekommen. Es wurde uns gleich gesagt, dass das SEHR schwierig ist und SEHR viel Papierarbeit bedeutet. Aber da das die einzige Möglichkeit war für uns, haben wir eingewilligt. Wir haben es schon so weit geschafft. Das wird auch noch hinhauen.

Im Mai haben wir uns dann dafür entschieden und angefangen, die Papiere auszufüllen und zusammenzusammeln. Das war gar nicht so einfach wie gedacht und hat sich im Endeffekt bis Oktober hingezogen, da von meiner Arbeitgeberin auch erst noch Stellenanzeigen in verschiedenen Plattformen eingestellt werden musste. Um ein LMIA zu bekommen, muss der Arbeitgeber – der gerne einen ausländischen Arbeiter einstellen möchte – nachweisen, dass er für diesen Job keinen geeigneten Kanadier gefunden hat. Deshalb die Stellenanzeigen. Für meine Arbeitgeberin hieß das, dass sie täglich bis zu 100 Emails mit Bewerbungen bekam!!! Die mussten alle durchgeschaut werden, ob jemand wirklich all die Anforderungen, die sie sucht, erfüllt. Gut für mich war, dass kein einziger dabei war, der all das machen kann, das ich tagtäglich arbeite. Trotz das kein geeigneter Kandidat dabei ist, muss der Arbeitgeber zumindest ein paar zu einem Interview einladen. All das braucht Zeit und vor allem Nerven.

Nachdem wir den Antrag auf LMIA im Oktober endlich gestellt hatten wurde uns die voraussichtliche Wartezeit mitgeteilt, die die Behörde braucht, unseren Antrag durchzuschauen und zu bearbeiten: 6 bis 8 Monate!!! Das war ein Hammerschlag. Unser Visa war am Auslaufen und die Zeit ist uns davongerannt. Wir konnten zwar die Verlängerung unseres jetzigen Visas beantragen und in der Zeit noch im Land bleiben bis die Behörde evtl. unseren Antrag anschaut und bearbeitet, aber uns war klar, dass das sehr sehr knapp wird. Wenn wir eine Absage auf die Verlängerung bekommen bevor der LMIA Antrag genehmigt wird müssen wir ausreisen. Und das obwohl wir hier leben; wohnen; zur Schule gehen….. Es war nervenaufreibend!

Gut, dass meine Arbeitgeberin Land und Leute kennt und überall Kontakte hat. Sie konnte mit viel Mühe ein bisschen Dampf machen und die Bürokratie ein wenig beschleunigen, sodass ein Officer schon vor Ablauf der 6 bis 8 Monate unseren Antrag bearbeitete. Das war diesen Januar! Wir hofften auf einen positiven Entscheid wenn erstmal jemand über den Antrag schaut, doch es kam anders. Der LMIA Antrag wurde abgelehnt. Wegen einer Kleinigkeit. Es heißt, es wurden nicht genügend Kandidaten interviewt. Was Unsinn ist, wenn 5, 10 oder auch 100 schon totale Zeitverschwendung sind, weil ihre Bewerbung keinen Treffer für den Job ist.

Wir waren am Boden zerstört und dachten, es ist Zeit unsere Koffer zu packen, als plötzlich ein Anruf vom örtlichen Politiker kam, dass mir und Julian ein neues Visa für 2 Jahre (!) genehmigt wurde!!!!!

 

Wie das kam und warum und woher…….?!?!?! Wir haben ehrlich gesagt keine Ahnung. Aber wisst ihr was?! Wir haben auch nicht lange nachgefragt! Ein grosses DANKESCHöN mit wenig Fragerei war die beste Reaktion!

Jedenfalls hat sich auch diese gute Nachricht über das neue Visaangebot noch 3 Monate (!) hingezogen bis wir diese Woche ENDLICH ENDLICH ENDLICH die neuen Papiere empfangen durften.

Was für ein Ritt!!! OH KANADA!!

 

Ich bräuchte jetzt erstmal Urlaub! Aber daraus wird erstmal nichts. Jetzt wird erstmal ordentlich gearbeitet und rangeklotzt! Haha

Unseren Erfolg haben wir am Freitag erstmal mit einem zünftigen Weißwurstfrühstück gefeiert. Es war herrlich.

 

Schönes Kanada! Danke dir!

2 Gedanken zu „Wir haben es geschafft!“

  1. Liebe Marion, lieber Julian,
    was für eine Spannung. Das war ja kaum auszuhalten!
    Und wieder hat es geklappt! Wunderbar! Wir freuen uns mit euch.
    Fühlt euch herzlich umarmt.
    Regina und Peter

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