Happy Thanksgiving – Happy Octoberfest

In Kanada heisst das Ernte-Dank-Fest “Thanksgiving”. Es gibt Truthahn mit “Gravy” – Bratensosse und JEDE MENGE anderem Essen.

Anstelle eines Thanksgiving-Festes haben uns Freunde wieder zum Octoberfest eingeladen und es war einfach super! Besser als die Wies’n 🙂

Selbst Kanadier, die noch nie auf dem Oktoberfest waren sind sofort bereit, sich selbst eine Tracht zu naehen, umzugestalten oder billig im Kostuemladen zu kaufen (was halt leider auch extrem billig aussieht). Es wird getanzt, gegessen und viel gelacht. Es gab absolut fantastisches Essen und jede Menge Sorten Bier.

Julian wollte dieses Jahr auch endlich richtige Lederhosen haben zum Oktoberfest, welche auch superpuenktlich mit der Post (von Amazon) ankamen. Das war die kleinste Groesse die zu haben war. Da kann er jetzt noch reinwachsen und sie fuer immer tragen. Ich finde, er sieht umwerfend aus in Lederhosen! Scheint, als haetten sich mein Bruder und mein Sohnemann abgesprochen im Outfit:

Ich hatte ein paar Lieder rausgesucht, die fuer Stimmung und Lacher sorgten, so wie z. B. das “Fliegerlied” – “Es ist so ein schoener Tag”. Auch wenn kaum einer verstand, was gesungen wird, war es ein riesen Spass zuzuschauen, wie alle Fliegerbewegungen machten oder so gross waren wie ein Tiger 🙂 Leider wurde genau dieser Tanz verpasst aufzunehmen!

Wer jetzt immer noch nicht weiss, was gemeint ist, fuer den hab ich hier einen Link zu Youtube von einem Flashmob vom Fliegerlied am Grazer Hauptbahnhof:

 

Indian Summer

Indian Summer ist hier in Kanada das atemberaubende Farbenspiel des Herbstes. Jeder Tag, ja fast schon jede Stunde scheint es, als wuerden die Farben wechseln. Alle Nuancen von Orange, Rot, Gelb, Gruen und Braun, die die Farbpalette zu bieten hat. Es ist einfach wunderschoen! Seht selbst:

Das sind Snap Peas – Zuckererbsen. Der Duft dieser Blueten ist einfach unfassbar! Solltet ihr jemals die Chance haben eine Nase voll zu nehmen… steckt eure Nase tief in diese Blueten! Es lohnt sich! 🙂

Das hat diese kleine Wespe sich wohl auch gedacht, als sie kopfueber in diese Bluete rein ist. Hoffentlich findet sie den Rueckwartsgang wieder raus.

Ich koennte hier locker 100 Bilder reinstellen von den Farbspielen…

Ich glaube, Herbst ist hier zu meiner neuen Lieblings-Jahreszeit geworden.

Delilah – der Hund meiner Chefin – war auch ganz ausser Rand und Band ueber diesen wunderschoenen Tag. Hier mit ihrem Lieblingsspielzeug, das ich ununterbrochen fuer sie werfen muss.

Wie ihr euch evtl noch erinnert, hatten wir hier noch Schnee bis in den Mai hinein. Da war Deutschland schon am Badesee und in den Freischwimmbaedern. Tja, was soll ich sagen. Dieser wunderschoene Herbst hat in etwa 3 Wochen gedauert und schwupps sind wir schon im Winter. Seit 2 Wochen haben wir wieder Schnee.

Und was war das ein Chaos am ersten Tag. Als wuesste es Kanada – und seine Einwohner – nicht besser. Ich war vorbereitet und meine Winterreifen waren aufgezogen! Ich war aber wohl die Einzige. Es hatte die ganze Nacht hindurch geschneit. So richtig! Und was am naechsten Morgen hier los war…. O mei!

Ich ueberlegte an diesem Tag, das Auto evtl stehen zu lassen und zur Arbeit zu laufen, was mich so in etwa 40 Minuten kostet per Fuss. Ich hatte keine Angst, dass ich nicht fahren koennte oder dass ich rutschen wuerde. Ich hatte Angst, dass all die Anderen, die ich an dem Morgen mit ihren Autos den Berg runterrutschen sah und/ oder auf die andere Strassenseite, dass die in mein Auto reinfahren. Aber 40 Minuten im Tiefschnee laufen und noch dazu der Gefahr ausgesetzt zu sein, dass mich am Ende noch ein Auto so erwischt, war dann doch zu viel. Und was soll ich sagen…. es hat sooooo Spass gemacht. Meine teuren Reifen lohnen sich einfach jeden Winter hier. Es gibt so ueberhaupt keine Probleme mit dem Fahren. Null. Es war richtig toll.

Ein wenig wie ein Hindernislauf. Gleich hier am Ende der Strasse hing ein Laster am Hang fest. Bei dem Versuch, den Berg hochzufahren ist er anstattdessen rueckwaerts runtergerutscht bis er schlussendlich an einem parkenden Auto hingenblieb. Polizei war an diesem Morgen einfach ueberall.

Dem Laster folgten noch ein auf Abwege geratener Bus und etliche Autos, die mir im Kreisel gefaehrlich nahe auf die Pelle RUTSCHTEN. Es mussten aus den umliegenden Staedten und Doerfern die Feuerwehren zum Schnee beseitigen geholt werden. Was ich wirklich nicht verstehe, da es auf allen Wetter-Apps die gleiche Schneewarnung gab. Schon Wochen bevor. Schlechte Vorbereitung Calgary!

Auch wenn es ein wenig schade ist, dass der Sommer – und wohl auch der Herbst – schon vorbei sind, sieht es doch immer wieder wunderbar aus und es macht das Zuhause nur noch gemuetlicher.

Hier vorm Haus sieht es aus, als haetten sich eine Katze und ein Igel im Schnee versteckt

 

PS: Mit dem Verlust des alten Laptops habe ich wohl auch die deutschen Umlaute mit den Strichelchen verloren. Es gibt wohl einige Tricks, wie man mit einer amerikanischen Tastatur diese Umlaute schreiben kann, aber ich bin noch nicht ganz dahintergestiegen. Wer was weiss, bitte kommentieren. Und wer dazu nichts weiss, darf trotzdem gerne einen Kommentar hier lassen. Ich freue mich drueber!

 

Seit gespannt auf den naechsten Beitrag naechste Woche. Wir waren auf dem Oktoberfest!!!

Kinder

Nach meinem Abschluss habe ich wieder Vollzeit das Arbeiten angefangen, warum nur wenig Zeit blieb um meinen Blog zu aktualisieren. Auch hat zwischenzeitlich mein Laptop das Zeitliche gesegnet und es hat eine Weile gedauert, bis mir ein anderer gefallen hat. Aber jetzt gehts wieder los. Es gibt viel zu berichten:

Das die Zeit rasend schnell vergeht ist nichts neues. Die Woche hat kaum angefangen, da ist sie auch schon wieder rum. So gehts auch mit den Kindern.  Wenn Eltern einem diesen Satz sagen, dass die Zeit noch viel schneller vergeht, wenn man erstmal Kinder hat, stimmt zu 100%. Gerade bringt man sie noch zum Kindergarten und schwupps…. sind sie 15 Jahre alt und schauen einem von oben herab an.

Im August haben wir Julians 15. Geburtstag gleich 3 mal gefeiert. Einmal mit der Familie mit Essen gehen:

Einmal mit Julians Freunden beim Paintball spielen:

Wahnsinn, was die da aufgebaut haben mitten im Wald. Es gibt bestimmt 20 (!) verschiedene “Kampfarenen”, in denen man als Gruppe (mit seinen Freunden) rein kann und sich mit kleinen Farbkugeln, die aus dem Paintballgewehr geschossen werden, gegenseitig abschiessen kann. Die Jungs hatten so viel Spass. Keiner wollte heim. Und alle wollen wieder hin.

Und nochmal wurde gefeiert mit Familie und Freunden gemeinsam in einem wunderschoenen Park hier in Calgary:

Es war ein wundervoller Tag und alle hatten viel Spass. Julian ist jetzt in der 9. Klasse hier in Calgary in der Mount Royal Junior High School. Langsam finden sich auch Freunde in dieser neuen Schule, was mich als Mama natuerlich sehr freut. Eigentlich wuerde er ja schon in der 10. Klasse sein, aber da wir ihn ein Jahr wiederholen liessen als wir nach Kanada kamen, ist er erst in der 9.

Total verrueckt, dass Julian schon in einer so hohen Klassenstufe ist. Ab naechstem Jahr gehts dann auf die Senior High School.

Ansonsten geht es uns sehr gut. Der Antrag fuer das neue Visa ist per Post raus und jetzt heisst es wieder warten, warten, warten….. Und jeder gedrueckte Daumen ist herzlich willkommen in unserem Visakampf. Danke schonmal im Voraus! Es war ein langer langer langer Prozess bis zum Abschicken des Antrags auf LMIA (Labour Market Impact Assessment). Dieses Visa ist da, um einen auslaendischen Arbeiter ins Land zu holen. In Kanada bekommt man nicht so einfach und schnell ein Visum. Ich finde es sogar sehr gut, wie sich das Land absichert. Bevor ein auslaendischer Arbeiter ein Arbeitsvisum erhaelt muss der Arbeitgeber, der den Arbeiter einstellen will, der Behoerde nachweisen, dass er keinen Kanadier fuer diese Stelle gefunden hat. Nicht nur das, er muss auch nachweisen, dass er ueber Wochen hinweg auf verschiedenen Plattformen und Zeitungen die Stelle ausgeschrieben, die ankommenden Bewerbungen durchgesehen, mit moeglichen Kandidaten ein Interview gefuehrt hat, er aber keinen geeigneten Kandidaten gefunden hat. All das – Stellenausschreibung, Annoncen, Interviews, Tabellen, Papiere usw – muss dokumentiert werden. Dann kann man einen Antrag stellen, einen Nicht-Kanadier fuer diese Stelle einzustellen. Danach wird der Arbeitgeber von einem Officer der kanadischen Behoerde per Telefon interviewt ueber den Prozess und die geplante Einstellung. Danach entscheidet der Officer, ob dem Antrag stattgegeben wird oder nicht. Und dann ist es noch immer nicht vorbei. Dann kommt der auslaendische Mitarbeiter – Ich –  ins Spiel. Ich muss auch allerhand Papierkram ausfuellen und mich fuer die Stelle bewerben, sowie nachweisen, dass ich geeignet bin. All das klingt nicht nur stressig und nervenaufreibend, es ist es auch!

Aber all das – das ganze Auslandsabenteuer – geht nur mit einer Regel:

Einen Schritt nach dem Anderen!” Und sind die Schritte manchmal auch nur winzig. Was zaehlt, ist, dass man ihn macht!

Wir sind jetzt schon ueber 2 Jahre hier in Kanada und ich bereue gar nichts. Es war unfassbar schwer. Und das nicht nur einmal oder zweimal in diesen letzten Jahren. Oft gab es einen Punkt, wenn man alles in Frage stellt und einem der Rueckzug und damit “Aufgeben” so leicht erscheint und so verlockend. Aber wir sind nicht einfach so hierher gekommen. Wir wollten und WOLLEN immernoch hier sein. Und wir boxen uns weiterhin durch. Eins nach dem Anderen. Wir sind ja auch nicht mehr so alleine wie am Anfang. Wir haben so viele wundervolle Freunde und Bekannte gefunden. Es ist ein Segen!!!

Bitte drueckt uns weiterhin die Daumen 🙂

 

Vereinte Familie

Vor ein paar Wochen hatten wir das wunderbare Glück unsere Eltern bzw. Großeltern hier in Calgary am Flughafen abholen zu dürfen. Wir hatten so viel vor mit ihnen, doch die Zeit vergeht einfach zu schnell. Ich denke, sie hatten trotzdem eine fantastische Zeit bei ihren Kindern und Enkeln hier.

Anfangs hab ich ihnen ein bisschen was von Calgary gezeigt. Leider bin ich wohl schon ganz Kanadier. Denn wenn dir ein Kanadier sagt, dass etwas gleich um die Ecke – also nicht weit – ist, dann musst du da schon anders denken als in Deutschland. Um die Ecke kann hier so 2 Stunden entfernt sein.

Als ich meine Eltern zu einem Spaziergang eingeladen habe, ist aus dem Spaziergang ein 3-stündiger Marsch durch einen Teil von Calgary geworden. Gut. Man muss auch sagen, in diesen 3 Stunden waren wir immerhin auch frühstücken, aber so richtig aus dieser Zeitnummer bin ich ihren ganzen Urlaub hindurch nicht mehr rausgekommen. Wenn ich fragte, ob jemand ein kleinen Spaziergang machen möchte, war die Begeisterung nicht sehr groß.

Bow River Walk in Calgary

Papa ist in seinem Element. Er sammelt Steine um sie für Massagen zu verwenden. Na, die Kofferverfrachter am Flughafen werden ihre Freude haben.

Natürlich gab es auch zahlreiche Lagerfeuer bei meinem Bruder im Garten. Das darf in unserer Familie nicht fehlen.

Auch hat mein Papa sich mal umgeschaut, was es für Unterkünfte hier in Kanada gibt.

Schon ziemlich am Anfang ihres Urlaubs hab ich sie zu einer Wandertour geschleift. Ich habe hier einen Beitrag über eine Wanderung mit dieser Gruppe geschrieben, wenn ihr euch noch erinnert. Das war letzen November glaube ich. Tja, seitdem hatte ich es nicht mehr geschafft zu einer weiteren Wanderung mit ihnen zu gehen und hab es sehr vermisst. Da hab ich mir gedacht, wir könnten ja alle zusammen mitkommen und einen tollen Tag in den Bergen genießen. Gesagt – getan.

Es ging – schon mit etwas Verspätung – zum vereinbarten Treffpunkt mit der Wandergruppe und dann eine Stunde Fahrtzeit in die Rocky Mountains, nach Kananaskis. Das war schon etwas lang die Anreise. Ich war mir nicht ganz sicher, ob mein Sprit dafür reichen wird. Aber hat alles geklappt. Endlich am Ausgangspunkt angekommen waren wir alle schon sprachlos. Schaut euch diese Berge und diese Farben an!

Es konnte also losgehen. “Der Berg ruft!” Zu meiner Verteidigung möchte ich vorab schon mal erwähnen, dass ich – wie bereits gesagt – erst einmal mit dieser Gruppe gewandert bin und da war es recht angenehm und nicht allzu schwierig…

In den ersten 5 Minuten sind wir bereits von allen anderen (insgesamt um die 25) abgehängt worden und ich hatte Panik den Anschluss zu verlieren. Also hab ich hier bereits schon angefangen, meine Eltern zu bitten doch einen Gang höher zu schalten damit wir nicht verloren gehen. Begeistert waren sie nicht! 😉

Die Natur und die Aussicht war der Wahnsinn. Einfach fantastisch. Wobei es schon eine ganze Ecke stets bergauf ging. Nach ca. 20 Minuten kam die Gruppe an einem Bergbach an. Weit und breit keine Chance ihn zu umgehen. Da mussten wir jetzt sprichwörtlich durch. Das war der Moment, an den wir noch lange lange denken werden als Familie. Mein lieber Papa hat – ganz Gentlemen – meiner Mama beim Überqueren helfen wollen. Nur anstatt sie sicher zu halten und sie trocken ans andere Ufer zu bringen ging sie baden. Ganzkörper! Im eiskalten Bergbach!!!

Am Ende war mein Papa noch staubtrocken und meine arme Mama – vollgepumpt mit Adrenalin – tratschnass. Und das nach der morgendlichen Anreise und dem Aufstieg. Jeder dachte das Gleiche: “Jetzt geht es wieder zurück zum Auto. Das war´s. Sie wird keinen Schritt mehr weitergehen.”

Doch da hat sie uns allen gezeigt, was in ihr steckt. Nichts da aufgeben! Mit ein paar trockenen Sachen versorgt ist sie 2 Minuten später mutig weitergewandert! Wir waren ganz schön baff. Uns hat es nur beim Durchlaufen des Bergbaches fast die Waden abgefroren. Es war so kalt, dass du dachtest ein wildes Tier beißt dir in die Waden! Ich hätte mit 100% Sicherheit einen Herzinfarkt gehabt, wenn ich in diesem eiskalten Wasser gelegen hätte. Aber wie meine Mama in den darauffolgenden Wochen immer wieder widersprach: “Das war nicht kalt!” Adrenalin ist schon eine tolle Sache! Meinen allergrößten Respekt Mama! 🙂

Wer jetzt glaubt, das wäre der schwierigste Part dieser Wanderung gewesen, den muss ich enttäuschen. Danach ging es über riesige, scharfkantige Felsbrocken, die sich mit Eisschichten abwechselnden. Es kam mir eher vor wie in einem Überlebensparcours.

Wenn man nicht aufgepasst hat, ist man auf den Eisplatten ausgerutscht oder einfach durchgebrochen und mit dem Bein an scharfen Felsbrocken entlang geschrammt.

Nach einem unendlichen aber atemberaubenden Aufstieg auf den Mount Arethusa (2912 m) wurden wir dann mit diesem Ausblick belohnt:

Oben angekommen, gab es Picknick für uns und noch mehr trockene Klamotten für meine Mama. Die Kanadier sind einfach so hilfsbereit. Es war wie bei der Kleiderspende. Von allen Seiten kamen Beiträge: Eine Hose, trockene Strümpfe, eine Mütze. Kanadier sind wohl immer für den Ernstfall vorbereitet.

An diesem Bergbach gab es noch ziemliche warme Bärenspuren! Überhaupt war die Gruppe den ganzen Tag bemüht alle beisammen zu halten, da gerade Bärenwarnung in der Region war. Auch wenn jeder Urlauber in Kanada gerne einen Bären in freier Wildbahn sehen möchte ändert man dann doch recht schnell seine Meinung während man durch einsame, verdächtig stille Wälder wandert. Ich möchte ihm bitte nicht begegnen.

Überglücklich es auf den Gipfel geschafft zu haben und noch am Leben zu sein gab es dann tolle Fotos mit frohen Gesichtern.

Kanada – wir lieben dich!!!

Auch der Abstieg war nicht einfach. Wenn auch eine andere – nicht so schwierige –  Route genommen wurde:

Aber alles mit Spaß und guter Laune.

Die Wandergruppe ist einfach fantastisch. Jeder schaut auf jeden und egal wie schnell manche sind, es wird immer auf die Langsamsten geachtet und angepasst. Also an uns 😉

Der Tag war gefüllt mit ATEMBERAUBENDER Natur und dem Gefühl, wieder einmal zu wissen, warum man im schönen Kanada ist.

So schnell wird wohl keiner mehr mit mir wandern gehen. Aber ich finde es hat sich gelohnt und war die Mühe wert. Ein Bild zusammen mit so erschöpften aber glücklichen Eltern bekommt man nicht alle Tage zustande 🙂

Auf unserer Heimfahrt haben wir dann tatsächlich den Traum aller Urlauber erlebt. Ein echter Grizzly! Direkt vor unseren Nase.

Und das im wunderbar geschützten Auto! Was war ich froh, dass er uns nicht mitten im Wald “Hallo” sagen wollte.


Auf das ihr ganz bald wiederkommt. Es war so schön euch hier zu haben und mit euch Zeit zu verbringen!

Das Licht am Ende des Tunnels

Liebe Freunde! Liebe Familie! Liebe Traveller!

Es gibt wunderbare Neuigkeiten! Ich bin staatlich geprüfte Massage-Therapeutin, studiert am College für traditionelle chinesische Medizin in Calgary!

Das letzte Jahr war wohl eines der Schwierigsten in meinem Leben. Um nach meinem Work-and-Travel-Jahr weiterhin in Kanada bleiben zu können, musste ich noch einmal zur Schule gehen. Als ich mir das Massage-Programm am College für traditionelle chinesische Medizin ausgesucht habe, dachte ich noch, dass das nicht so schwierig werden kann, da ich ja schon Ausbildungen in Massage von Deutschland habe. Natürlich würde es mit der Sprache nicht so einfach werden, aber das war so meine einzige Sorge.

Alles kam anders, als die Schule letzten September losging. Die Lehrer hatten zu 80 % einen fremdländischen Akzent, der es mir sehr erschwerte, zu verstehen, was sie mir da beibringen wollten. Auch sind sie extrem schnell im Reden und setzen voraus, dass du auch schnell im Auffassen bist. Was du im Unterricht nicht verstehst, musst du am abend zuhause nachholen und selbst rausfinden. Viele Schüler in meiner Klasse arbeiten nebenbei nur ein paar Stunden oder überhaupt nicht. Ich dagegen bin nach Schulschluss jeden Tag direkt zur Arbeit gefahren und habe bis abends gearbeitet. Danach ging es heim, essen kochen und dann an die Bücher. JEDEN TAG der gleiche Ablauf. Es war so ermüdend. Es gab viele viele Tage, an denen ich aufgeben wollte, an denen es Tränen gab und Zweifel, ob ich das alles schaffe.

Ihr habt es ja ein wenig hier mitverfolgen können, wie viel es an Stoff war zu lernen.

Aber! Am Ende ist man nur stärker und die Grenzen, die man vorher im Kopf hatte, kann man jetzt weiter stecken. Man schafft nämlich sehr viel mehr als man denkt.

Letzte Woche habe ich die letzten Prüfungen geschrieben (Akkupunktur-Theorie-Examen; Akkupunktur-Location-Examen; Kinesiologie und Mikrobiologie) und am Samstag hatte ich meine Abschlussfeier im großen Rahmen.

Es war eine wunderschöne Zeremonie!

Ich war sehr aufgeregt, konnte es aber auch genießen und bin seit der letzten Prüfung gefühlte 100 Kilo leichter an emotionalen Gewicht.

Dieses ganze Jahr voller Stress, Anspannung und Hektik zeigt einem erst, wie kostbar Zeit doch ist. Nach all dem abendlichen Lernen ist es jetzt ein wahrer Genuss ohne schlechtes Gewissen, – dass man eigentlich über den Büchern sitzen sollte- , einen Film zu schauen. Ein Buch zu lesen oder einfach nur so lange man lustig ist auf dem Balkon zu sitzen. Das alles hab ich mir das letzte Jahr nur sehr sehr selten erlaubt, weil es zu viel zum Lesen, Schreiben und Lernen gab.

Meine Eltern konnten leider an meiner Abschlussfeier nicht dabei sein. Sie waren ein paar Wochen vorher hier und haben mich und meinen Bruder und Familie besucht, was so wunderbar war. (Beitrag folgt)

Meine “kanadischen Eltern” wie ich sie nenne, haben meine Eltern wunderbar vertreten. Sie kümmern sich genauso liebevoll um uns wie richtige Eltern. Egal was ist – ich kann immer auf sie zählen!

Das sind Hans und Gisela – meine kanadischen Eltern, die aber wie ihr euch schon denken könnt auch eingewanderte Deutsche sind – mit Julian und mir bei meinen Abschluss. Es war wunderbar sie dabei zu haben und diesen Tag gemeinsam zu feiern.

Die Zeremonie war wie gesagt wunderschön und der ganze Stress und die Schufterei lohnt sich am Ende. Ich bin sehr stolz auf mich, das geschafft zu haben.

(Das wollte ich schon immer mal machen!) 🙂

Am Ende des Monats bekomme ich mein Diplom über die Ausbildung zur Massage-Therapeutin hier in Calgary in Kanada. Das muss ich mir manchmal noch immer laut vorsagen. Wir sind hier in Kanada und leben unseren Traum!

Julian war in diesem Jahr ein so große Stütze für mich. Er hat sich nie beschwert, dass ich nicht genug Zeit für ihn habe. Hat in der Schule Bestnoten geschrieben, sodass ich mir darum auch keine Sorgen machen musste und hat überall mit angepackt wo auch immer ich Hilfe brauchte. Er ist der BESTE!!!! Der ALLERBESTE SOHN, den es nur geben kann!

Jetzt steht nur noch – oder schon wieder – der größte unserer Träume an endlich verwirklicht zu werden. Denn auch wenn es so aussah, dass ich nach diesem Jahr studieren in Kanada eine Arbeitserlaubnis bekomme, hat sich das leider zwischenzeitlich schon wieder geändert….. Um das bekommen zu können, muss man auf eine der richtig großen Schulen in Calgary gehen. Jetzt wird vielleicht der eine oder andere fragen, warum ich das nicht gemacht habe. Die richtig großen Schulen hier in Calgary kosten auch richtig großes Geld. Als internationaler Schüler zahlt man hier nicht die gleichen Gebühren wie ein kanadischer Schüler. Als ausländischer Schüler zahlst du zwei- bis vierfach (!) mehr an Gebühren. Das wäre in meinem Fall dann 8000 $ (als kanadischer Schüler) und 16.000 bis 32.000 $ (!!!!) als internationaler Schüler. Wohlgemerkt nur für das erste Jahr. Das gleiche dann nochmal für´s zweite Jahr. Genau! Unglaublich.

Wir gehen jetzt den Weg über den Anwalt um an eine “LMIA”-Arbeitserlaubnis ranzukommen.

Drückt uns alle bitte bitte auch weiterhin die Daumen. Wir danken es euch von Herzen!

Ich gehe jetzt erstmal einen Kaffee trinken. Ganz ohne Schulunterlagen und Stress 😉

 

Calgary hat 2 neue Einwohner – Wohnen im Himmel

Wir habens geschafft! Der Umzug ist rum und ich kann nicht in Worte fassen, was ich fühle!

Unser wunderbares Umzugsteam!

Es ist als wären wir von der Hölle in den Himmel gezogen! In der alten Wohnung war es dunkel, kalt und laut. Und in unserer neuen Wohnung in Calgary ist es hell, warm und ruhig. Es ist SO unglaublich schön! Seht selbst:

Helles Wohnzimmer mit Balkon und Kamin!

Mein neues Schlafzimmer

Unser Balkon

Julian und ich sagen öfters, dass es sich eher anfühlt als würden wir im Urlaub in einer Ferienwohnung sein. Es ist so schön warm und hell und still! Und das, obwohl wir gerade mal ein paar Straßen von der Innenstadt weg wohnen!

Spontan ausgehen ist jetzt so gar kein Problem mehr. 2 Minuten die Straße runter und du hast die Qual der Wahl zwischen 40 Restaurants und Bars allein in dieser einen Straße!

Auch bin ich total verliebt in unseren Balkon und die Aussicht! Ich verbringe die meiste Zeit hier und starre auf die Skyline von Calgary.

Das allerschönste aber ist die Fahrtzeit zur Schule und zur Arbeit. WAS FÜR EIN UNTERSCHIED!

(Das ist Melba der Papagei beim Frühstück im Haus von ganz lieben Bekannten)

Ich bin ein anderer Mensch! Ich bin so viel entspannter seit dem Umzug. Viel gelassener und sooooo glücklich!!!!

Julian hat den Umzug in die neue Schule mittlerweile auch wieder wunderbar gemeistert. Das war nicht einfach. Er ist wirklich wunderbar wie er alles mitmacht. Auch wenn er vorher total dagegen war in eine Stadt zu ziehen, höre ich ihn jetzt öfters zu Freunden sagen, wie toll es ist in Calgary zu wohnen. Wie ich gesagt habe: Alles ist um Ecke hier. Man kann das Auto stehen lassen und laufen. Calgary hat über 80 Parks!!!! Das sollte uns eine Weile beschäftigen. Da können wir einige Male mit Freunden picknicken gehen.

Letzte Woche bin ich mit dem Rad zur Arbeit gefahren. Bei bestem Wetter. Ich liebe es!

Gestern gabs auch die Einweihungsparty mit Freunden.

Es war so schön. In der alten Wohnung hatte ich nie Freunde eingeladen, weil es einfach so ungemütlich war. Das ändert sich jetzt drastisch.

Hier möchte ich jedes Wochenende Freunde einladen und schöne Abende auf dem Balkon verbringen.

Auch ist mittlerweile alles wunderbar grün und alles blüht. SOOOO schön!

Viele liebe Grüße aus dem himmlischen Calgary!

Bestnoten und bestes Wetter

Wie versprochen, hier sind meine Prüfungsergebnisse des zweiten Semesters!

Gesamtnote: A-

Das wäre in Deutschland eine 1-

Bin schon ein wenig stolz!

Ich hab wirklich keine Ahnung, warum ich mich immer so verrückt mache mit der Lernerei. Aber ich kann es einfach nicht abschalten. Wenn ich mich nicht gut vorbereitet fühle, kann ich nicht einfach Fernsehen und relaxen. Ich MUSS lernen bis zum Umfallen. Sonst fühle ich mich einfach nicht gut wenn ich zur Prüfung muss.

Trotzdem hab ich mir fest vorgenommen im nächsten Abschnitt mal einen Gang runter zu schalten. Ich werde trotzdem gut abschneiden und durchkommen.

Die Schule hat seit 2 Tagen wieder angefangen und mein oben stehender Vorsatz ist schon wieder halb verworfen….. Der Druck den man bekommt, wenn der neue Lehrstoff auf dem Tisch ist, ist einfach unumwindbar! Da hilft nur hinsetzen und lernen.

Dennoch war ich ja endlich endlich endlich mal in den Bergen in Canmore und am Wochenende endlich tanzen!

Meine Schwägerin hatte Geburtstag und wir waren mit einer Menge Frauen in Calgary unterwegs. Es war wunderbar!

Nächster Vorsatz: “Öfter machen!”

Am Wochenende gibts bei uns immer besonders herzlich zubereitetes Frühstück. Da hat man ja auch mal Zeit morgens.

Schmeckt gleich doppelt so gut wenns schön aussieht.

Cheers!

Marion

Deutschland ist im Frühlingssommer – und Kanada steckt immer noch im Schnee fest

Auch wenn mein letzter Blogbeitrag schon wieder einen Monat her ist, hat sich hier in Kanada nicht wirklich was verändert. Zumindest nicht am Wetter.

Während ich aus Deutschland eine Nachricht nach der anderen bekomme, wie HEIß es dort ist, können wir nur mitleidig den Blick senken. Dahin wo das “Große Weiß” ist: unter unseren Füßen. Ich will es nur noch mal sagen: SEIT NOVEMBER haben wir hier Schnee. DURCHGÄNGIG. Ich kann es kaum glauben. Es gibt immer mal wieder einen schönen sonnigen Tag und schwupps – am nächsten Morgen wird man von einer dicken Schicht Neuschnee begrüßt. Ach…. es reicht jetzt mal.

Manchmal scheint es sogar, dass der Schnee einem eine Liebesbotschaft mitschickt….. 🙂

Schultechnisch gibt es tolle Nachrichten! Ich habe Semester 2 von 3 überstanden (gerade so… länger hätte ich es nicht mehr ausgehalten).

Der Stress- und Lernfaktor war IMMENS hoch und ich habe keine Worte dafür, wie erleichtert ich bin, dass es rum ist. Naja. Semester 3 wirft schon seine schweren Schatten voraus. Ich glaube nicht, dass es einfacher wird. Aber ein Semester nach dem anderen. Wird schon werden. 2 von 3 geschafft ist ja schon mal keine schlechte Quote!

Wie ich am Besten lerne ist mit dem Belohnungsprinzip. 1 Stunde Lernen, dann gibt´s ein Schoko-Ei. Klappt auch mit einer Folge “Friends” schauen dürfen, nach 1 Stunde Lernen. Man hilft sich wo man kann.

(Und ja, das ist der Uterus, den ich mir da gerade genauer anschaue.)

Prüfungsergebnisse gibts nächste Woche. Mal sehen, ob sie gut genug sind um sie hier zu veröffentlichen 😉

Ansonsten halte ich mich mit gutem Essen und Backen bei Laune:

(Bunter Salat mit Rotkraut und viel geröstetem Sesam und Nüssen)

Ist das nicht wunderschön?! Hier ein paar Bilder von meinem Mittagspausenessen bei und mit meiner Chefin. Sie hat mir einiges Leckeres beigebracht. Und auch wenn es draußen einfach nicht bunt werden will, zaubern wir uns eben Farben auf den Teller!

(Brauner Reis mit Joghurt-Curry und Frühlingssalat)

Ganz überpünktlich zu Ostern gab´s auch Post von Zuhause. Da freu ich mich immer SEHR! Danke Mama!

Wir haben natürlich auch ein wenig Ostern gefeiert, jetzt wo ich 3 Wochen schulfrei habe bevor das nächste Semester wieder los geht. (Nein, ich liege leider nicht den ganzen Tag faul daheim rum – ich muss in der Zeit wieder Vollzeit arbeiten gehen um Geld in die Kasse zu holen) 😉

Zu Ostern gab es ein großes Familien-Brunch-Buffet mit allerlei Leckereien.

Auch wenn Julian mich immer für verrückt erklärt, weil ich nach über 1 1/2 Jahren immer noch das Handy zücke wenn ich Rehe so nah sehe, mache ich dennoch Fotos. Auch für euch! “Here you go!”

Da biegst du in die Straße ein und da steht mitten auf der Fahrbahn diese Schöhnheit. Und rührt sich nicht vom Fleck! 🙂

Ein ganz Junges!

Im Großen und Ganzen fasst dieses Bild unseren Kanadatraum – unsere Vorstellung davon und wie es wirklich ist – sehr gut zusammen:

Nicht so einfach, wie man denkt.

Da ich jeden Tag 2 Stunden auf dem Highway unterwegs bin und das nicht nur Zeit und Nerven sondern auch eine MENGE Benzin verschlingt, werden wir Ende diesen Monats nach Calgary ziehen! Jawohl – in die große Stadt. Mittenrein! Wenn schon, denn schon. Anstatt 1 Stunde werde ich dann nur noch 9 Minuten zur Arbeit haben! Klingt das nicht auch in euren Ohren fantastisch!? Ich freu mich riesig drauf! Julian muss daher leider auch die Schule wechseln, aber er versteht es. Er ist einfach wunderbar!!!! 🙂

Die Zeit, die ich jetzt spare an Büffeln für die Schule, verbringe ich jetzt mit Papierkram für den Umzug. Juchu. Aber ich wollt´s ja so.

Meine Während-der-Fahrt-Fotos werde ich dann nur noch am Wochenende machen können, wenn wir zu Besuch nach Okotoks fahren.

Das letzte Mal, als von Deutschland ein großes Paket von unserer Familie mit allerelei Überraschungen kam, war da auch ein Backbuch mit dabei, welches ich mir gleich geschnappt habe. Mein Bruder hier meinte damals nur: “Du kannst das Backbuch haben, wenn du mir daraus auch mal einen Kuchen backst!”.

Na, das ist nicht schwer. Und gestern war´s dann soweit. Auch wenn es im Endeffekt kein Rezept aus dem Buch war, sondern unser aller Lieblingskuchen in der Familie: “Schmandkuchen” (zuerst gesehen, getestet und für unwiderstehlich gehalten im Hotel Engel in Mespelbrunn). Leider gibt´s hier keinen “Schmand”. Nur Sauerrahm, Butter oder Joghurt.

Gut, dass es den österreichisch-deutschen Laden (“Edelweiss-Village”) in Calgary gibt, in dem man für satte 7 Dollar 250 g Quark kaufen kann…!!! 🙂

Das ist nämlich zusammengemixt mit kanadischer “Sour-Cream” ein Spitzenersatz für Schmand. Und tata… hier ist er.

Alle am Tisch waren begeistert und keiner konnte bei einem Stück Kuchen aufhören. Einfach zu gut!

Bitte drückt uns die Daumen, dass auch wir hier bald mal etwas Frühling zu sehen ist!

Bis dahin – Bis bald!

(Das Bild war vom “Tag der Frau” letzten Monat, da hab ich online über Facebook und Instragram auch meinen Beitrag gemacht indem ich für mehr Lippenstift plädiert habe 🙂 Hat auch funktioniert! Ich hab so einige Bilder vom Freundinnen bekommen mit tollem knalligen Lippenstift. War echt ein Spaß!)

Der Frühling lässt warten

Es gibt so viele, die mir von Frühling, zwitschernden Vögeln und den ersten Blumen erzählen…. Ich weiß ja mittlerweile gar nicht mehr wie Vogelgezwitschere klingt und wie bunt Blumen sein können. Hier ist alles nur kalt und weiß seit Mitte November! Seit 4 Monaten! Ich hab mir daher eine Gedächtnisstütze eingerahmt und in die Wohnung gestellt:

Für alle Fälle! 🙂

Momentan sieht es nämlich so aus vor dem Haus:

Wer da ein paar Tage sein Auto nicht vom Schnee befreit, der mag es vielleicht nie wieder finden. Such das Auto-Spiel:

Auf meinem Weg zur Schule hab ich wieder wunderschöne Schnappschüsse gemacht vom Morgennebel über dem Bow River:

Es ist ja schon auch schön die ganze Schneepracht. Vor allem weil dazu immer die Sonne scheint und der blaue Himmel leuchtet.

Vorsichtig sollte man trotzdem sein, wo man so lang läuft.

Montags haben wir in der Schule Massage-Clinic, wo wir bereits Kunden von außerhalb empfangen und massieren. Dazu gehört auch professionelle Berufskleidung und ein Lichtbildausweis

Für eins meiner Schulfächer – Muskel- und Gelenkkunde – muss ich am Dienstag eine Präsentation über das Fußgelenk halten. Vor der ganzen Klasse….. Ich find sowas ja furchtbar. Um die Klasse ein bisschen von mir vorne abzulenken, während ich rede, hab ich ein kleines Puzzle für jeden gebastelt, in dem sie die Knochen im Fuß richtig zusammensetzen müssen. Es hat eine Ewigkeit gedauert, bis das alles gemalt und ausgeschnitten war. Ich hoffe, sie haben Spaß damit.

Drückt mir die Daumen, damit ich nicht stottere beim Vortrag.

 

Bis bald und “stay warm” wie sich hier jeder wünscht.

Schule, Stress, Schnee und Sonnenschein

Es geht gerade so weiter: Die Schule wird nicht einfacher. Dieser Abschnitt ist der Schwierigste bisher. Ich hoffe nicht, es baut noch weiter auf an Schwierigkeit.

Ein paar meiner Notizen, was wichtig ist und unbedingt in den Kopf muss (hier: Anatomie)

Nicht nur, dass du jeden Tag noch Stunden lang lernen musst neben der Schule, nein, einmal im Monat haben wir auch noch am Wochenende ganztags Massage-Schule. Es ist ganz schön intensiv. Ich brauch eine Pause!

Gerade haben wir die Zwischenprüfungen für diesen Abschnitt hinter uns. Ich hab mich dann auch mal selbst belohnt für die ganze Quälerei und Lernerei.

Mit einer Überraschungsbox voller toller Beauty-Produkte zum Selbstverwöhnen, wie z. B. Muskelentspannungsbadesalz (prima Wort), eine Gesichtsmaske usw.

Große Vorfreude!!! Ich hatte das Päckchen schon ein paar Tage im Zimmer stehen. Hab mir aber selbst auferlegt, dass ich es erst öffne, wenn alle Prüfungen gemeistert sind. Und da ich alle bestanden habe:

Zum Wiederholen von Prüfungen hätte ich auch keine Zeit für, da ich schon wieder am Vorbereiten für die nächsten Prüfungen und für den laufenden Unterricht bin. Ich muss eine Präsentation halten über das Fußgelenk. 30 Minuten! Vor der Klasse! HORROR!!!!! Warum!?

So schauts bei mir jeden Abend nach der Arbeit aus…. Lernen!

Bis Dienstag muss ich um die 30 Muskeln in Gesicht und Kopf wissen: Wie jeder heißt, wo jeder Muskel ansetzt und wo er aufhört! Ach ja, und was er tut natürlich auch! Das sind meine Lernkarten dafür (Gold wert!)

Diese Muskeln haben Namen….. es ist einfach unverständlich wer sich das ausgedacht hat und warum!?

Und welche Überraschung:Wir haben IMMERNOCH Schnee! Es hört einfach nicht auf.

Aber gestern! Da hatte es endlich mal keine Minusgrade mehr. Es hatte 3 Grad plus mit Sonnenschein. Es war richtig WARM!!!! Haha. Hätte nicht gedacht, dass ich das mal sagen würde.

Aber 3 Grad plus nach monatelangem minus 20/30 Grad… das fühlt sich nahezu wie Sommer an!

Julian hat zwar kein Heimweh, aber er meinte die Tage, dass er mal so gerne wieder ein richtiges Schnitzel essen würde. Na, damit kann man abhelfen. In Calgary gibt´s ja die “Wurst”.

Ein Restaurant, in dem man ne Menge deutscher Spezialitäten bestellen kann, wie z. B. Schnitzel, Bratwurst mit Sauerkraut, Apfelstrudel, Schöfferhofer Grapefruit-Weizen-Bier! Da bleibt kein Wunsch offen.

Prost!

Im Kellergeschoss dort gibt es auch Oktoberfest-Atmosphäre mit riesigen Bierbänken und Steinkrügen.

Leider waren wir etwas zu früh dran, und es gab nur die Brunch-Speisekarte. Schnitzel gab´s, aber als Sandwich mit Bacon on top und gestapelt, das man Schwierigkeiten hat, abzubeißen. Julian war aber schwer begeistert vom Geschmack. Klar! Es war nicht nur ein Schnitzel, es war auch ein Burger! Ein Schnitzelburger. Perfekt für den heutigen deutschen Teenager in Kanada.

Dabei waren eine Freundin, die auch von Deutschland ist – Stefanie – und ihr Teenager-Sohn Oskar. Stefanie hab ich übrigens beim “Frauenstammtisch” in Calgary kennengelernt. Da, wo ich mich immer gesträubt habe hinzugehen, weil ich nicht nach Kanada kam um dann mit Deutschen abzuhängen und deutsch zu reden. So ändern sich die Meinungen. Ist nämlich mal ganz lustig so ab und an. Und man trifft nette Leute oder sogar neue Freunde.

Morgens ist es aber dennoch knackig frisch und ich muss über zwei Brücken rüberfahren unter denen der Sheep-River und der Bow-River fließt. Jeden Morgen muss ich mit mir kämpfen, nicht während dem Fahren schnell ein Foto zu schießen…. Es sieht einfach so wunderschön aus mit dem aufsteigendem Nebel. Und stehen bleiben mitten auf dem Highway ist jetzt auch nicht so die beste Idee! Deshalb:

Das Beste, das man mit einer Hand und mit ohne Hingucken an Fotos machen kann 😉

In der Schule bin ich mit einer Brasilianerin befreundet und manchmal gehts in der Pause zu Starbucks. Da wir umweltfreundlich sind, bringen wir immer unsere eigenen Behälter mit und lassen den Kaffee auffüllen. Sie hat immer einen Bierkrug dabei und hat keine Ahnung, was das für ein Behälter ist. Ich könnte mich jedesmal wegschmeißen vor Lachen. Bei Starbucks bekommt sie oft ein Kompliment für die “Tasse”. Haha. Ich versuche manchmal aufzuklären, was das ist und daraufhin wird immer mit Bierkrug und Kaffeebecher geprostet. Zu lustig.

Mein Auto war letzte Woche so dreckig wie noch nie zuvor. Und es musste am nächsten Tag in die Werkstatt. Ich hab mich geschämt, mein Auto so hinzubringen. Man konnte kaum mehr was sehen aus den Scheiben, weil alles voller Schneematsch war. Was so ziemlich ständig vorkommt, weil ich doch recht viel auf dem Highway fahre jeden Tag und sobald der Schnee ein bisschen schmilzt alles schön matschig ist und es nur so rechts und links vom Auto spritzt beim Fahren.

Ich war ganz baff, dass ich eine Waschstraße gefunden habe, die offen hat. Normalerweise ab minus 8 Grad machen alle Waschsstraßen dicht, weil es zu kalt ist.

Tja, ich weiß jetzt auch warum! Schaut mal:

Ist ja eigentlich schön warm in der Waschstraße mit dem heißen Wasser… hier ist es aber augenblicklich gefroren sobald es aus dem Schlauch aufs Auto kam. Erlebt man auch nur einmal glaube ich. Aber ich war sehr glücklich über mein sauberes Auto. Wenn auch danach beim Tanken der Tankdeckel nicht aufging, so wie der Kofferraum, weil alles zugefroren war….

Ich vermisse die Blumen und das Gras und die Farben und die zwitschernden Vögel, die man jetzt schon langsam in Deutschland sieht und hört. Deswegen muss ich mit Zimmerpflanzen nachhelfen, bis es hier auch mal wieder Frühling wird. Also bis in 3 Monaten! 🙂

Habt eine schöne Woche! Ich bemühe mich, nächstes Wochenende wieder von mir hören zu lassen. Bis dahin noch ein paar Wintereindrücke aus Kanada