Heimatliebe

Was für ein schöner Sommer! 

Julian war fest eingeplant als Sommergast in Deutschland zu residieren. Fast die kompletten Sommerferien würde er an unterschiedlichsten Orten und von allen Seiten verwöhnt werden. Als er in Deutschland bei meinen Eltern ankam und mir am Telefon erzählte, wie wunderschön alles ist und dass alles noch genauso aussieht, wie wir es verlassen haben, wäre ich bestimmt sehr neidisch geworden, hätte ich nicht auch schon mein Ticket nach Deutschland in der Tasche gehabt.

Was gibt es schöneres als Vorfreude. Meine konnte ich daher dieses Jahr leider nur mit Julian teilen. Denn er war der einzige, der wusste, dass ich auch noch nachkomme. Was für eine gelungene Überraschung daheim, als ich in der Tür stand. Das werde ich so schnell nicht vergessen. Vor allem meine Schwägerin, die normalerweise immer die einzige ist, die was weiß und unser geheimes Flughafenabholtaxi ist, hat dieses Mal die andere Seite kennenlernen dürfen.

 

Es macht schon ganz schön Spaß geliebte Menschen zu überraschen haha

Bei der Mama wusste ich schon, dass sie recht cool reagieren wird. Sie ist so schnell nicht zu schocken.

Sich wo zuhause zu fühlen ist wunderbar. Aber daheim zu sein, wo man aufgewachsen ist, ist nochmal ein anderes Level. Julian und ich hatten so vieles vor in Deutschland. Allerdings mussten wir nach ein paar Tagen bereits feststellen, dass das Schönste ist, einfach nur mit der Familie zusammenzusitzen und die gemeinsame Zeit zu genießen. Den Tag mit einem Marktbesuch zu starten, mit einem Frühstück am Theaterplatz und am nachmittag Kaffee und Kuchen daheim auf der Terrasse zu genießen ist schon was feines.

Lecker frühstücken während andere arbeiten. Hat schon was.

Mein Onkel und meine Tante haben mich samstags mit ins schöne Würzburg genommen wo ich auch mal wieder meine Cousine gesehen habe. Die Zeit vergeht einfach viel zu schnell. Sie hat sich mit Würzburg, wo sie jetzt schon einige Jahre wohnt, aber auch wirklich einen wunderschönen Fleck Erde ausgesucht.

Auf der alten Mainbrücke wird den ganzen Tag Wein geschöppelt. Manchmal spielt auch Live-Musik und man fühlt sich, als wäre man ganz weit weg in einem südlandlichen Gebiet. Ganz wunderbar. 

Aber für gutes Essen und Wein muss man Mespelbrunn nicht wirklich verlassen. Da ist der Ort an Wirtschaften und Restaurants so schnell nicht zu überbieten. Und wo sitzt man schöner als im Biergarten des Schlosshotels?!

Da hatte ich sogar vor lauter Heimatliebe auch mal wieder Lust auf eine echt bayerische Mahlzeit…. lecker. Auch wenn mein schlechtes Gewissen wenn ich Fleisch esse immer ganz schwer wiegt.

Wir haben natürlich so einige Ausflüge ins schöne Aschaffenburg gemacht. Das ist einfach eine so schöne Stadt! Alleine die Architektur und alten Gässchen. Ich liebe das. 

Ansonsten gab es glaube ich keinen einzigen Tag, an dem mal kein Wein, Schnaps oder Sekt getrunken wurde haha. Zurück in Kanada werde ich auf jeden Fall einen kalten Entzug durchlaufen müssen.

Mein Papa ist ja ein alter Romantiker und hat mich und Julian während eines Spaziergangs spät abends an der Wassertretanlage mit Wein und Bionade überrascht. Ach mensch! So schön! Da übertrumpft ihn so schnell niemand. Er ist der Beste!

Auch waren wir ganz pünktlich zu meinem Onkel seinem Geburtstag angereist wo es immer reichlich gutes Essen und vor allem hausgebackenen Kuchen in Hülle und Fülle gibt. Meine Tante hat extra Eierlikörkuchen für mich gebacken!!! So gut!

Hier in Kanada bekomme ich sehr oft die Frage gestellt, warum ich je von Europa/ aus Deutschland weggezogen bin, wenn dort doch alles so wunderbar nah beieinander liegt und man sozusagen am Wochenende mal so mir nichts – dir nichts nach Frankreich, Holland, Italien, Österreich etc. fahren kann – für läppische 80 Euro sogar fliegen. Ich sage dann immer, dass für uns  Europäer – die dort schon immer leben – eine Fahrt von 3-4 Stunden schon recht lange ist und wir das deshalb eigentlich nie so richtig machen oder überhaupt in Betracht ziehen. Kanadier sind dann immer sehr überrascht. Hier in Kanada ist alles was innerhalb von 2 Stunden erreichbar ist “um die Ecke”. In Deutschland wird man schon schief angeschaut wenn man “einfach mal so” nach Frankfurt fahren will.

Jedenfalls habe ich viel darüber nachgedacht und mir vorgenommen in diesem Urlaub einen Kurzurlaub im Urlaub zu machen und nach Italien, Österreich oder Holland zu reisen. Italien ist leider nichts geworden, da es dort genauso heiß war wie in Deutschland. In Holland wollte ich mich mit einer alten Freundin treffen, die aber dann leider nicht kommen konnte. Also hab ich mir ein kleines Fiat 500 Cabrio gemietet (wollte ich schon immer mal Probe fahren) und bin Richtung Österreich aufgebrochen. Mein Plan war über Salzburg nach Wien zu fahren und zurück. Das wurde aber dann ganz schnell nichts, als ich fast den ganzen nachmittag auf der A9 im Stau bzw. in einer Vollsperrung der Autobahn stand und ich erst abends in Salzburg eintrudelte. Aber was für eine Kulisse!! Wow. Ich war total baff über die ersten Eindrücke von Salzburg.

Unglaublich schön. Jedes einzelne Gebäude eine Pracht. Und die Plätze und Cafe’s. Wunderschön! So fasziniert habe ich mich dann entschlossen Wien zu streichen und Salzburg ein paar Tage zu erkunden und zu genießen. Hier ein paar Bilder:

Was für tolle Gässchen!

Das Geburtshaus von Mozart darf natürlich nicht fehlen.

Mit einem Hop-on-Hop-off-Bus bin ich dann auch einen ganzen nachmittag in und um Salzburg rumgegondelt (ein tolles Wort ?) und hab so viele schöne Ortschaften gesehen. Ein Traum!

Der Wolfgangsee. So toll!

Mein Hotel in einer kleiner Ortschaft namens Greding in der Nähe von Salzburg.

Was für eine tolle Landschaft. Könnte mir schon auch gefallen dort.

Wobei ich aber sagen muss, dass ich sehr enttäuscht war von den Einheimischen bzw. den Mitarbeitern in Geschäften und Cafe’s in Salzburg. Sie sind dort sehr unfreundlich! Klar, es ist eine Touristenstadt und nicht einfach mit dem ganzen Trubel, aber sie haben es sich doch ausgesucht dort zu arbeiten, oder nicht?! Das fand ich sehr unschön. So tolle kleine Cafe’s und dann vermiest dir die Bedienung die ganze Laune.

Da ist mein kleiner Fiat direkt am schönen milchigen Bergbach. Ach, es war schön dort. Das hier ist im schönen Berchtesgaden, wo jetzt die gesamte Familie dieses Jahr war haha. Erst Mama und Papa, dann ich und jetzt mein Bruder mit Familie. Also unbedingt mal hinfahren. Es lohnt sich!!

Blick über Salzburg

Auf der Rückfahrt hab ich mir dann die Autobahn erspart und hab deshalb auch ganz zufällig in Mühldorf am Inn ein Dirndl-Outlet-Laden entdeckt wo ich ein wenig shoppen war. Was für eine tolle und erfolgreiche Einkaufstour! Ich hab unter anderem ein neues Dirndl ergattert…

Wurde dann auch gleich bei meiner Schwägerin ihrem Geburtstag ausgeführt – zusammen mit Julians aus Kanada mitgebrachten Lederhosen.

Mit meiner lieben Schwägerin war ich dann noch im schönen Spessartwald wandern, was traumhaft war. Es gab so viele Obstbäume und -sträucher, dass wir am Ende des Tages sattgegessen waren: Brombeeren, Himbeeren, Äpfel, Birnen, Mirabellen, Zwetschgen… der Wahnsinn. Was für eine Fülle.

Julian hat durch meinen Bruder einen ganz neuen Sport für sich entdeckt: Das Bogenschießen. Und er ist gut darin! Wow! Und das, obwohl er nur mit meines Bruders Linkshänderbogen üben konnte. 

Und weil das in Trachten so unglaublich gut aussieht, musste ich das natürlich auch probieren. Das macht echt Spaß!

Nicht zu vergessen war natürlich auch das Brüderschaft der Völkerfest im Juli. Da dürfen wir nicht fehlen. So leckeres Essen und der geliebte marrokanische Pfefferminztee! Was lassen wir da immer Geld an den 3 Tagen. Einfach ein wunderschönes Fest mit solch wundervollen Leuten.

Meinem Amt musste ich selbstverständlich einen Besuch abstatten, wo mich meine Kollegen noch immer vermissen sowie ich sie. Ich war schwer beeindruckt, wie sie es bei dieser enormen Sommerhitze in den Büros aushalten. Aber was bleibt ihnen auch übrig. Immer wieder schön, alle zu sehen und zu drücken. Arbeitstechnisch weiß ich noch alles. Hätte sofort mit Arbeiten loslegen können. Erstaunlich. Manche Sachen verlernt man nicht so schnell.

Mit meinen zwei lieben ehemaligen Kolleginnen war ich beim Jedermann im Stadttheater als ein Bekannter von mir dort für den abend Klavier spielte. Ein lauer wunderschöner entspannter Sommerabend mit wundervollen Menschen! Ich hab’s sehr genossen.

Für die letzten Tage des Urlaubs durfte ein ordentlicher Biergartenbesuch natürlich nicht fehlen. Mit meinem jüngsten Neffen und Nichte gings zu einer Boottour und in den Irrgarten im Schönbusch.

Ein kaltes Bier morgens um 11! Das geht nur in Deutschland.

Und mit dem Blick auf Hessenthal (meiner Heimat) verabschiede ich mich für heute. Vielen Dank an alle, die unseren Sommerurlaub so wunderschön gemacht haben und uns so verwöhnt haben – allen voran meine Eltern! Ich hab jeden Augenblick mit euch allen genossen!!!

 

 

Lasst uns den Sommer starten!

Das erste Wochenende im Juni ist in Calgary “Lilac-Fest” (Fliederfest). In der ganzen Stadt blühen die Fliederbüsche in lila, blasslila und weiß. Es gibt tausende von Fliederbäumen hier. Perfekt für dieses Straßenfest kam der Sommer um die Ecke und es hatte den ganzen Tag 26 Grad. Einfach wunderbar. Die 4th Street war komplett vollgepackt mit allerlei Ständen und Calgarians. Hier eine kleine Auswahl an Kuriositäten, die es zu erwerben gab.

Ist das nicht genial, was sich da ein Töpferer ausgedacht hat?! Ich könnte auf Anhieb 10 Leute nennen, die das daheim beim Stricken gebrauchen könnten.

Es gab aber auch ganz furchtbare Dinge zu kaufen….

Kann man nur hoffen, dass einem dieses Katzen-T-Shirt nicht irgendwo mal entgegen kommt.

Die Polizei darf hier nirgendwo fehlen. Was bei einer solchen Menschenmasse auch nur vorteilhaft sein kann. Ich finde die Polizeifahrzeuge allgemein hier viel cooler als in Deutschland. Die Uniform, die Autos, die Einsatzwagen. Sieht doch gleich viel besser aus als weiß und blau oder ocker und tannengrün….

Das hier wäre etwas für meinen Papa zum Basteln. Da stecken ein paar Stunden Arbeit drin. Aber sehr edel und schön.

Julian hatte seine letzte Prüfung der Junior High School und ist jetzt ein freier junger Mann mit ganz viel Zeit und einem bereits halb gepackten Koffer kurz vorm Aufbrechen nach Deutschland. Er wird den ganzen Sommer dort mit der Familie verbringen. Ich muss leider weiter arbeiten und das Geld reinbringen 😉 Halb so wild, solange es hier auch sommerlich warm bleibt und man so viele Möglichkeiten hat die freie Zeit zu genießen, wie zum Beispiel hier in Calgary am Bow River.

Es gibt eine sehr sehr lange Promenade, direkt am Fluss entlang, der man für Stunden folgen kann. Gesäumt von Cafes und Restaurants, was das ganze ja nur noch toppt.

Für Familien mit Kindern gibt es diesen kleinen Pond, in dem die Kids planschen und schwimmen können während man am Ufer picknickt. Ein toller Fleck Erde.

Ab September geht es für Julian dann auf Alberta’s beste High School. Die liegt gleich hier um die Ecke von unserer Wohnung. Noch näher sogar als die Junior High. Das nenne ich mal Glück. Es gibt viele Eltern, die Anträge stellen und hohe Fahrtkosten übernehmen, nur damit das Kind auf diese Schule hier gehen kann.

Da sind dann anstatt 500 Schüler gleich mal 2000 um einen rum. Bestimmt wie in einem Bienenstock. Julian freut sich schon sehr darauf.

Ich war mit meiner Chefin bei einer Graduationfeier der Universtität Calgary und hab euch mal ein Video aufgenommen, damit ihr seht, wie das hier so gemacht wird. Ich bekomme immer totale Gänsehaut.

Eine Studentin war besonders erleichtert….

 

Auch habe ich diesen Monat etwas ganz Neues ausprobiert bzw. mich rangewagt: Rouladen! Mein Bruder macht die immer zu Weihnachten und sie duften einfach unglaublich. Ich esse immer nur die Klöße, Rotkraut und die Soße. Und das schmeckt schon himmlisch! Ich wollte für meine Arbeitgeber und ihre Mutter einen bayerischen Abend machen und habe dafür Rouladen gekocht mit Rotkraut, Klößen und frischem grünen Salat. Als Nachtisch gab es (ebenso erstmals) selbstgemachten Apfelstrudel mit Vanilleeis. Es war ein GEDICHT!! Und da ich weiß, dass mein Sohnemann mich nicht anlügen würde, war ich über alle Massen glücklich und stolz auf mich selbst, als er sagte, dass die Rouladen schmecken wie die von meinem Bruder! HA!

Zu diesem bayerischen Abend haben wir uns natürlich auch in Schale geworfen und wurden mit viel Bewunderung und Komplimenten überschüttet.

Da sind wir noch gar nicht aus dem Wohngebäude raus als unsere Nachbarn uns so gesehen haben und gleich ein Foto machen mussten.

Am Ende eines wunderschönen Abends gab es dann noch einen Doppelregenbogen als wir gingen. Es war magisch!!!

Kleiner Zwischeneinwurf: Was es an Rehen in Okotoks zu sehen gab, gibt es hier in Calgary an Eichhörnchen. Und ich liebe Eichhörnchen. Einfach die Süßesten überhaupt.

Ansonsten genieße ich die kleinen Annehmlichkeiten des täglichen Arbeitsleben wie zum Beispiel den VW Käfer Cabrio, den ich manchmal fahre.

Ich weiß gar nicht, ob ich das so lange ohne Julian hier aushalte. Auch wenn ich es ihm von Herzen gönne. Ich werde meinen jungen Teenager sehr vermissen!

Frühling, Sonne und ein gelassener, entspannter Geist

Hier ein kleiner Blick in die Innenstadt von Calgary. Da laufe ich öfters mal hin (30 Minuten hin und 30 zurück) und belohne mich da meistens mit ein bisschen Shopping.

Mit meiner Chefin war ich beim Bierfest in Calgary, was sehr lustig war und sehr viel Alkohol beinhaltete. Alles nur kleine Tester….. aber die summieren sich auch irgendwann. Auf jeden Fall war die Stimmung gut – Good Mood –

und das Bier und der Apfelwein einfach koestlich. Dieser hier war ehrlich gesagt so gut, dass ich ihn mit hausgemachten Kellerapfelwein in Deutschland verglichen habe!

Es gab passend dazu ein paar neue Einrichtungsideen – eher für Männer würde ich mal sagen und auch nur für den Partykeller oder die Gartenlaube.

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Wir hatten Regen! Und Sonne! Und endlich ist alles grün hier im schönen Calgary. Hurra!! Das Gras ist saftig grün, und hier und da kommen Blumen hervor. Mein kleiner Arbeitshund Didi ist auch super happy, dass sie endlich im Gras spielen kann.

Dank des vielen Regens blühen auch schon viele Bäume wie z. B. der Crapp-Apple-Tree (Holzapfel) und der Kirschbaum. Sieht so prächtig aus:

(Crapp-Apple-Tree)

Letzte Woche hat es nur geregnet und der Himmel war jeden Tag bewölkt, was hier sehr sehr selten vorkommt. Wir waren aber alle sehr dankbar und glücklich über Regen. Wegen diesen grauen Tagen musste ich aber dann losgehen und mir ein wenig Sonne und Farbe ins Leben holen:

Der Sommer kann kommen! Die Drinks sind auch schon im Kühlschrank kalt gestellt – für alle Fälle.

Hier seht ihr die 17th Avenue. DIE Party- und Restaurantmeile in Calgary und 2 Minuten von unserer Wohnung entfernt. Tagsüber tummeln sich hier immer die Kaffeetrinker und Leute-Gucker (zähle ich mich auf jeden Fall dazu) und abends sind dann die Kneipen und Restaurants mit ihren Aussensitzplätzen vollgepackt. Im Sommer und bei tollem Wetter einfach nur wunderschön.

Am Wochenende war ich mit einer Kollegin im größten Park hier in Calgary – im Fish Creek Park. Dieser zieht sich durch ganz Calgary und man kann entweder Fahrrad fahren, laufen oder joggen. Solange man will oder die Beine zu müde werden. Meine Kollegin kommt hier sehr oft her und ist eine Hobbyfotografin. Eine sehr gute. Sie kennt jeden Vogel und jede Brutstelle und es war ein großes Vergnügen mit ihr durch diesen wunderschönen Park zu wandern. Wir waren um die 4 Stunden unterwegs und haben allerhand Getier gesehen. Unter anderem brüten hier gerade auch 8 (!) Eulenpaare. Hier ist eine Eulenmama mit ihren 2 Kleinen. Einfach nur wunderschön. Leider hab ich mit meiner Handykamera nicht sehr gute Fotos schießen können von der Entfernung. Ich hoffe, ein paar bessere von meiner Kollegin ergattern zu können.

Hört ihr sie?

Auch gibt es tolle Sumpfgebiete hier mit allerhand Vögeln und Fröschen und kanadischen Wildgänsen

Es gibt hier ein kleines Cafe und ein Restaurant. Draußen waren diese eigentümlichen Plastikbälle. Nachfragen ergaben, dass man ein privates 5-Sterne-Abendessen darin buchen kann. Sieht komisch aus von außen aber doch sehr gemütlich innen.

Für Kunstliebhaber gibt es diesen Dichtbaum. Hier werden jede Woche Gedichte vorgelesen. Ist das nicht schön?

Heute waren wir mal wieder – oder eher gesagt das erste Mal bei schönem nicht schneeigen Wetter – im Heritage Park. Darüber habe ich schon mal geschrieben als wir beim Maple-Sugar-Festival bei eisigen minus 20 Grad waren.

Da war es heute sehr viel angenehmer. Perfekt sogar. 15 Grad und Sonnenschein. Und endlich läuft auch der Radddampfer wieder.

Super schöne kleine Rundfahrt mit tollem landschaftlichem Ausblick

Im ganzen Park ausgestellt waren dieses Wochenende selbstgemachte Quilts. Einfach nur der Wahnsinn was für Ideen die Calgarians hierzu haben.

Ich habe nur die außergewöhnlichen fotografiert. Die normalen kennt man ja im Großen und Ganzen.

Der berühmte Candyshop darf natürlich auch nicht ausgelassen werden beim Heritage Park Besuch. Julian hat gut abgeräumt heute würde ich sagen.

Die Dampflok ist auch wieder im Betrieb und macht echt Spaß damit durch den Park chauffiert zu werden.

So viel von uns Kanadiern hier. Was gibt es bei euch Neues?

Wir haben es geschafft!

ENDLICH ENDLICH ENDLICH kann ich gute Nachrichten verbreiten!

Am Donnerstag konnten wir endlich unsere neuen Visapapiere auf der Behörde abholen!!! Was für eine Erleichterung. Ich fühle mich 50 kg leichter!

Es war April 2018, als ich rausfand, dass mich mein study permit nicht zu einem neuen Visa leitet. Anstatt – was wir dachten – ein Visum für 2 Jahre zu bekommen (1 Jahr um zur Schule zu gehen und 1 Jahr danach um zu arbeiten) wurde uns erklärt, dass das auf dieser Schule nicht möglich ist, da sie zu klein ist. Was nicht erwähnt wurde, war, dass die Schule auf die ich letztes Jahr ging und meine Massageausbildung machte einfach für den Staat zu billig ist und deshalb nicht zu einem darauffolgenden Visa leitet. Nur die großen teuren, geldeintreibenden Schulen und Universitäten werden mit einem darauffolgenden Arbeitsvisum gesponsert. Diese Schulen konnte ich mir aber nicht leisten. Die sind für einen internationalen Schüler bis zu 4 (!) mal teurer als für den kanadischen Studenten. Ein Kanadier zahlt pro Jahr 8000 $ für diese Art Schulgebühren, während man als internationaler Schüler 16.000 bis 32.000$ (!!!) pro Jahr zahlen muss.

Wir mussten also wieder nach einem neuen Plan suchen, um weiterhin in Kanada bleiben zu können. Nachdem wir mit meiner Arbeitgeberin beim Anwalt waren, war die einzige Möglichkeit ein Labour Market Impact Assessment (LMIA) zu beantragen und zu bekommen. Es wurde uns gleich gesagt, dass das SEHR schwierig ist und SEHR viel Papierarbeit bedeutet. Aber da das die einzige Möglichkeit war für uns, haben wir eingewilligt. Wir haben es schon so weit geschafft. Das wird auch noch hinhauen.

Im Mai haben wir uns dann dafür entschieden und angefangen, die Papiere auszufüllen und zusammenzusammeln. Das war gar nicht so einfach wie gedacht und hat sich im Endeffekt bis Oktober hingezogen, da von meiner Arbeitgeberin auch erst noch Stellenanzeigen in verschiedenen Plattformen eingestellt werden musste. Um ein LMIA zu bekommen, muss der Arbeitgeber – der gerne einen ausländischen Arbeiter einstellen möchte – nachweisen, dass er für diesen Job keinen geeigneten Kanadier gefunden hat. Deshalb die Stellenanzeigen. Für meine Arbeitgeberin hieß das, dass sie täglich bis zu 100 Emails mit Bewerbungen bekam!!! Die mussten alle durchgeschaut werden, ob jemand wirklich all die Anforderungen, die sie sucht, erfüllt. Gut für mich war, dass kein einziger dabei war, der all das machen kann, das ich tagtäglich arbeite. Trotz das kein geeigneter Kandidat dabei ist, muss der Arbeitgeber zumindest ein paar zu einem Interview einladen. All das braucht Zeit und vor allem Nerven.

Nachdem wir den Antrag auf LMIA im Oktober endlich gestellt hatten wurde uns die voraussichtliche Wartezeit mitgeteilt, die die Behörde braucht, unseren Antrag durchzuschauen und zu bearbeiten: 6 bis 8 Monate!!! Das war ein Hammerschlag. Unser Visa war am Auslaufen und die Zeit ist uns davongerannt. Wir konnten zwar die Verlängerung unseres jetzigen Visas beantragen und in der Zeit noch im Land bleiben bis die Behörde evtl. unseren Antrag anschaut und bearbeitet, aber uns war klar, dass das sehr sehr knapp wird. Wenn wir eine Absage auf die Verlängerung bekommen bevor der LMIA Antrag genehmigt wird müssen wir ausreisen. Und das obwohl wir hier leben; wohnen; zur Schule gehen….. Es war nervenaufreibend!

Gut, dass meine Arbeitgeberin Land und Leute kennt und überall Kontakte hat. Sie konnte mit viel Mühe ein bisschen Dampf machen und die Bürokratie ein wenig beschleunigen, sodass ein Officer schon vor Ablauf der 6 bis 8 Monate unseren Antrag bearbeitete. Das war diesen Januar! Wir hofften auf einen positiven Entscheid wenn erstmal jemand über den Antrag schaut, doch es kam anders. Der LMIA Antrag wurde abgelehnt. Wegen einer Kleinigkeit. Es heißt, es wurden nicht genügend Kandidaten interviewt. Was Unsinn ist, wenn 5, 10 oder auch 100 schon totale Zeitverschwendung sind, weil ihre Bewerbung keinen Treffer für den Job ist.

Wir waren am Boden zerstört und dachten, es ist Zeit unsere Koffer zu packen, als plötzlich ein Anruf vom örtlichen Politiker kam, dass mir und Julian ein neues Visa für 2 Jahre (!) genehmigt wurde!!!!!

 

Wie das kam und warum und woher…….?!?!?! Wir haben ehrlich gesagt keine Ahnung. Aber wisst ihr was?! Wir haben auch nicht lange nachgefragt! Ein grosses DANKESCHöN mit wenig Fragerei war die beste Reaktion!

Jedenfalls hat sich auch diese gute Nachricht über das neue Visaangebot noch 3 Monate (!) hingezogen bis wir diese Woche ENDLICH ENDLICH ENDLICH die neuen Papiere empfangen durften.

Was für ein Ritt!!! OH KANADA!!

 

Ich bräuchte jetzt erstmal Urlaub! Aber daraus wird erstmal nichts. Jetzt wird erstmal ordentlich gearbeitet und rangeklotzt! Haha

Unseren Erfolg haben wir am Freitag erstmal mit einem zünftigen Weißwurstfrühstück gefeiert. Es war herrlich.

 

Schönes Kanada! Danke dir!

Spring awakening

Hallo Welt. Der April steht schon wieder vor der Tuer und so ganz langsam sieht man den Fruehling hier in Kanada einziehen. Der Schnee ist weg und hier und da sieht man frisches Gras aus der Erde schluepfen. Blumen hab ich leider noch keine gesehen. Da muss ich noch selber nachhelfen:

Diese wunderschoenen Blumen hab ich bei einem 100. Geburtstag einer ganz lieben Bekannten bekommen. Das war mein erster 100. Geburtstag und es war eine grosse Ehre dabei sein zu duerfen. Eva ist eine ganz zauberhafte kleine Lady, die in ihrem hohen Alter immer noch Kunst macht. Sie macht ihr Leben lang schon Collagen mit kleinsten Papierschnipseln. Es ist der Wahnsinn. Sie ist als Kind in Deutschland aufgewachsen und jedesmal wenn sie mich sieht, faengt sie sofort an deutsch zu reden. Von dem, was ich schon alles an deutschen Woertern vergessen habe oder lange ueberlegen muss, hat sie alles noch beisammen. Es ist beeindruckend. Vor allem, wenn sie anfaengt alte deutsche Gedichte und Lieder vorzutragen. Frag mich mal einer, ob ich noch ein Gedicht aus meiner Schulzeit aufsagen kann….

Es gab Champagner und Lachs und Kaviar. Alles, was sie liebt.

Und natuerlich Schokoladentorte….. yummmm

Es war ein wunderbares Fest. Sie ist einfach bezaubernd!

 

Im Februar war ich auch fuer ein Wochenende in Banff, was immer ist, als waere man eine ganze Woche weg. Zeit in den Bergen zu verbringen, bringt einem so viel! 

Hier seht ihr eines des beruehmtesten Hotels der Welt. Das Fairmont Hot Springs Hotel in Banff. Es hat ueber 1000 Zimmer (!) und drinnen sieht es aus wie in einem Schloss! Irgendwann werden wir uns mal diesen Luxus goennen fuer den viele um die halbe Welt reisen und fuer uns gleich nebenan ist.

In Banff ist es total egal, in welche Richtung man steuert. Um jede Ecke verschlaegt es einem den Atem.

Ich persoenlich finde es aber schoener im Sommer, wenn die Seen tuerkisblau in der Sonne leuchten. Hoffentlich sehen wir das bald wieder.

Zum Abschluss des Wochenendes waren wir im Waldhaus in Banff essen und haben wirklich leckeres deutsches Hacker-Pschorr Bier getrunken und Spaetzle gegessen. 

Ein sehr schoenes Restaurant mit tollem Ambiente und gutem Service. Sehr zu empfehlen! 

Ich habe lange nichts von uns hoeren lassen, da ich dachte, dass wir bald Neuigkeiten von unserem Visa haben. Aber leider….. warten wir immer noch auf die offiziellen Papiere. Per email wurde es uns schon zugesagt und ich hab gleich Cupcakes fuer alle Helfer in dieser Sache gebacken. Aber bis heute haben wir noch keine offiziellen Papiere… Es ist ein furchtbar ermuedendes langes Ausharren kann ich euch sagen.

Wie so oft, vergesse ich immer, wie viel Arbeit die nochmal machen. Aber sie sind es so wert…. so lecker!!!

Das fanden auch alle Empfaenger! Schoen wenn es allen schmeckt.

Jedenfalls steht der Champagner schon seit Anfang des Jahres kalt und wir warten nur noch auf die Papiere. So richtig trauen wir uns nicht, das vorher zu feiern. Ich brauche es schwarz auf weiss. Ich habe aber das Gefuehl, dass wir ganz kurz vor der Ziellinie sind und es nur noch Tage dauert, bis alles offiziell und endlich erledigt ist. Ach, was wird das Leben dann schoen, wenn man nicht mehr jeden Tag diesen Papierkrieg im Kopf hat.

Fuer eines der letzten Dokumente, die wir einreichen mussten, hab ich eine beglaubigte Unterschrift gebraucht und musste zum deutschen Konsulat hier in Calgary. Es sieht so unwirklich aus, wenn man solche Schilder und Flaggen mitten in Kanada sieht. 

 

Vor Ostern – oder wenn es Neuigkeiten zum Visa gibt – melde ich mich wieder! Versprochen!

Uebrigens: Julian ist bereits zum echten Kanadier mutiert. Sobald die Minusgrade Vergangenheit waren und es 0 bis plus 3 Grad hatte, war fuer Julian klar, dass es Zeit fuer kurze Hosen ist. Haha.

Stoppt die Zeit!

 

Ich muss garnicht erst fragen, ob es euch auch so geht. Ueberall auf Facebook, Instagram oder in privaten Chats und Unterhaltungen hoert man immer das Gleiche:

Die Zeit rennt nur so. Ein Tag, eine Woche, ein Jahr… schwupps… vorbei.

Diesen Monat bin ich 37 Jahre alt geworden. Diese Zahl kommt mir so unfassbar falsch vor. 37!? Das ist nicht richtig. Auch wenn ich mir aus Altersangaben nichts mache, beschaeftigt es mich dieses Jahr doch ein wenig. Ich fuehle mich so garnicht wie 37. Ich bin immer noch 25 haha. Kein Stueck aelter.

Jetzt sind wir schon 2 1/2 Jahre hier im schoenen Kanada. Unserer Wunschheimat. Ist das nicht der Wahnsinn!? Jemand sollte wirklich mal die Zeit anhalten, damit wir alle durchatmen und einen Moment nur sitzen und uns umschauen koennen. Jeder rennt nur so durch den Tag, die Woche, das Jahr, das Leben. Es ist so schade. Anstatt zu rennen, lasst uns doch alle mal einen Moment innehalten und den Augenblick feiern und festhalten.

Also lasst uns doch jeden Geburtstag feiern! Und mit Freunden und lieben Menschen zusammen sein. 

Wir hatten wirklich einen tollen Abend. Ich hatte 25 Freunde (teilweise mit Kindern) hier. Es war super schoen.

37 Jahre alt!!!!

…und ich werde nur noch kleiner 😉

Ich hatte einen ganz besonders schoenen Sonnenaufgang an meinem Geburtstag. Schaut euch das mal an…. ein Traum von einem Morgen! Alle Farben des Himmels…

Zu Weihnachten haben wir ja von meinen Bruder und meiner Schwaegerin Tickets fuers Tubing in Banff bekommen. Da waren wir letztes Jahr schon. Es ist traumhaft schoen. Mitten in meinen geliebten Rocky Mountains und wir hatten perfektes Wetter!

Man konnte sogar draussen sitzen fuer die kleine Vesper zwischendurch. Schoenste Aussichten.

Einmal Rund-Um-Blick fuer euch.

Da ich keine Skifahrerin bin – noch nicht! – ist Tubing einfach das Beste momentan. Das reicht mir an Hoehe und Geschwindigkeit gerade.

Es gibt einen Lift bzw. eher ein Laufband, auf dem man hochbefoerdert wird, was wirklich wirklich hilfreich ist, da der Schnee so platt getreten ist, dass alles eine einzige Eisbahn ist.

(Filter von Facebook und Instagram)

Wir hatten einen wirklich wunderschoenen Tag in den Bergen. Warum kommen wir nicht oefter hierher!? Wie schon so oft nehmen wir uns wieder vor, dass es nicht so lange dauert, bis wir wieder in die Berge fahren. 

(Filter von Facebook und Instagram)

Auf der Heimfahrt zurueck nach Calgary wurden wir von einem maechtig grossen Mond ueberrascht. Leider eins der Dinge, die mein Handy einfach nicht so richtig fotografieren will. 

Da muss ich mich mal hinsetzen und drueber lesen, was fuer Einstellungen da eine bessere Wahl waeren.

 

Bis dahin. Auf bald. Ganz liebe Gruesse aus Kanada. Marion und Julian

Auf in ein neues Jahr – Auf in neue Abenteuer

Prost Neujahr an euch alle! Wir hoffen, ihr habt es gut angefangen und seid gut reingerutscht.

Wir kamen letzte Nacht sehr spaet bzw. frueh nach Hause von meines Bruders Hausparty mit vielen tollen Freunden, leckerem Essen und lustigen Spielen sodass die Zeit bis Mitternacht im Nu verging.

Aber lasst mich zuerst ein paar Bilder von unserem Weihnachtsfest zeigen. Die Spatzenfamilie war bei uns zum Weihnachtsessen und es war ein wunderschoener Abend.

Am Tag zuvor hab ich angefangen alles zu schmuecken, wie die Profis das Rotkraut fuer das Weihnachstessen ueber Nacht in Rotwein und Gewuerze einzulegen und den Tisch zu decken. Die Rouladen hat Martin gemacht und mitgebracht. Dazu gab es natuerlich auch Kloesse und Sosse sowie Reis und – was hier an Weihnachten nicht fehlen darf – Rosenkohl. Ich hab meinen auf indisch gemacht mit Kreuzkuemmel, Kurkuma und Korianderkraut. Anders wuerde mich niemand dazu bekommen Rosenkohl zu essen. Genausowenig wie Martin. Wer – wie wir – Rosenkohl nicht ausstehen kann, dem lege ich dieses Rezept ans Herz. Soooo gut!!

Da es hier in Kanada – wie auch in Amerika – erst am ersten Weihnachtstag am Morgen die Geschenke gibt, war dieses Abendessen nicht so wie in Deutschland wo die Kinder ungeduldig auf ihrem Stuhl hin- und herrutschen, weil sie es nicht abwarten koennen, bis alle Erwachsene mit dem Essen fertig sind und es ans Geschenke auspacken geht. Aber Kinder sind eben Kinder. So hatten wir um Punkt Mitternacht die Kinder zurueck im Wohnzimmer, die meinten, dass es jetzt doch quasi Weihnachtsmorgen ist. Und da wir keine Rabeneltern sind….

Was da wohl felliges drin steckt?

Ein Schaffellteppich. Den hat sich Julian fuer sein Zimmer gewuenscht. Dann gab es noch Geld fuer alle Kinder. Das ist momentan so ziemlich das Einzigste, was man auf der Wunschliste liest. Sie wollen alle fuer etwas groesseres ansparen. Ist ja eine tolle Sache und eine gute Entscheidung.

Von Martin und Syprine haben  Julian und ich Gutscheine fuers “Tubing” auf dem Mount Norquay in Banff bekommen. Davon hatte ich mal einen Beitrag gepostet. Sooooooo viel Spass!!!! Ich liebe es! Und freue mich schon so drauf nochmal “tuben” (ist das ein Wort?) zu gehen!

Alle Spatzen und Marxens wuenschen euch einen guten Start ins neue Jahre. Auf dass es voll ist mit tollen neuen Abenteuern, Gesundheit, Spass und einfach der puren Lust das Leben zu geniessen.

Nach Weihnachten war dann auch Zeit fuer Dinge, die man unterm Jahr irgendwie nur wenig bis gar nicht macht. Zum Beispiel puzzeln. Ich liebe es zu puzzeln. Besonders im Winter.

Da kann es einen schon mal packen. Und wenn ich ein Puzzle anfange, dann kann ich so schnell nicht wieder aufhoeren. Um 8 Uhr abends angefangen und hier seht ihr es um 00:30. Julian kann es nicht verstehen, warum man so viele Stunden damit verbringt zu puzzeln. Er fragte mich, was ich mit dem Puzzle mache, wenn ich es fertig habe und als ich ihm geantwortet habe, dass es dann wieder zurueck in die Box kommt haette ich am liebsten ein Foto von seinem Gesichtsausdruck gemacht. Er denkt ich bin total verrueckt. Haha.

Auch habe ich mal Zeit gehabt, um ein paar Rezepte von Zuhause zu machen. Hier selbstgemachte “Nutella” mit frischen Haselnuessen. Schmeckt so gut!

Ansonsten habe ich aber auch gleich wieder das Arbeiten angefangen. Am 2. Tag nach Weihnachten hatten wir ein fast magisches “weiches” Licht in Calgary. Sah toll aus:

An dem Tag durfte ich den alten 7er BMW von meinem Boss fahren. So ein tolles Auto!!!! Einfach schoen.

(wenn es auch nicht meine erste Wahl waere bei Schnee und Eis)

Die Einfahrt zu meiner Arbeitsstelle, an der ich montags immer bin, ist einfach so fotogen. Egal bei welchem Wetter.

Leider musste ganz kurz nach Weihnachten auch mein Baum schon gehen. Wie mir so oft schon Anfang Dezember gesagt wurde, war der Baum staubtrocken bis Weihnachten. Naja. Genossen haben wir ihn trotzdem. Den ganzen Dezember lang.

Mit einem wunderschoenen Sonnenaufgang wurde ich an meinem letzten Arbeitstag von 2018 begruesst:

Silvester haben wir – wie schon gesagt – mit einer grossen Party bei Martin und Syprine daheim gefeiert. Tristan hatte sich viele tolle Spiele fuer uns Erwachsene ausgedacht und hat uns damit gut unterhalten. Es war sehr lustig.

Auf gehts zusammen ins neue Jahr:

Widerspenstige Teenager, die einem ueber den Kopf wachsen sind nur ganz schwer auf die Backe zu kuessen

Deshalb gibt es auch kein einziges scharfes Bild 🙂

Alles alles Gute an jeden Einzelnen von euch fuer das kommende Jahr. Ich wuensche uns allen, dass wir gesund bleiben und wir von Sorgen verschont bleiben. Und bitte bitte lass es ein neues Visa regnen!

Davon gibt es leider naemlich immer noch nichts neues zu berichten.

Toi toi toi 2019

und viele Gruesse aus dem schoenen Kanada

Oh du schoene Weihnachtszeit

Weihnachtszeit ist eine meiner Liebsten! Ich liebe es, Weihnachtsmusik einzuschalten (nicht den Mist, der jedes Jahr aufs neue im Radio kommt); Plaetzchen zu backen; zu schmuecken; sich mit Freunden auf einen gemuetlichen Kaffee zu treffen und anderen beim Rennen und Hetzen zuzuschauen.

Dieses Jahr hat mich der Drang nach Weihnachten schon sehr frueh erwischt. Mitte November konnte ich nicht mehr an mich halten und die erste Weihnachtsmusik lief. Ende November war ich dann nach gutem Zureden bzw. Abraten von einer guten Freundin soweit erstmal einen Adventskranz zu kaufen anstatt schon einen Baum. Der wird ja sonst nur staubtrocken bis Weihnachten. Also bin ich los und hab nach Zweigen gesucht. Im Baumarkt! Denn ich besitze keine Gartenschere. 2 kleine Zweige haben dann dort satte 6 $ gekostet! Der WAHNSINN! Sind die nicht ganz dicht?! Naja, eine Gartenschere haette es fuer immerhin 14 $ gegeben. Bevor ich die kaufte, bin ich aber erstmal zu Ikea. Ikea muss doch schon fuer Weihnachten gewappnet sein und ich finde bestimmt ein paar Zweige dort. Hab ich auch! Aber halt noch an einem Baum!!! HAHA. Da standen schon hunderte von gefaellten Baeumen parat. Tja. 6 Zweige fuer 18 $, eine Gartenschere fuer 14 $ oder einen ganzen Baum fuer 25 $? Ihr koennt es euch denken.

Ich hab dann meinen Helferelf eingespannt nachdem ich eine Saege von meinem Bruder geborgt habe.

Ich muss sagen, ich hab ein gutes Haendchen im Baum aussuchen! Er koennte schoener gar nicht sein! Ein Traum! Und riecht soooo gut.

Der Baumschmuck kam letztes Jahr schon mit unserem alljaehrlichen Weihnachtspaket von unseren Eltern an. Wir waren also Anfang Dezember bereit fuer Weihnachten. Was manch einem vorkommen mag, als waere das etwas zu frueh, dem kann ich sagen, dass heute der 17. Dezember ist und es mir so vorkommt als haetten wir den Baum letzte Woche erst aufgestellt.

Auch war ich wieder beim Advenskonzert des kanadisch-deutschen Maennerchores hier in Calgary. Es war wieder so schoen. Gaensehaut. Es gibt wenig, das einen so schoen in Weihnachtsstimmung bringt.

Ich hatte eine wunderbare Zeit mit meiner Mama per Email, indem ich ihr sagte, was ich gerne von meiner alten Wohnung in Deutschland im diesjaehrigen Weihnachtspaket haette und sie mir dann Fotos von jedem Schrankinhalt schickte und ich sozusagen online shoppte in meiner eigenen Wohnung. Das hat viel Spass gemacht. Nach einer spannenden Nachverfolgung des Paketes im Internet war es dann an einem Sonntagmorgen endlich soweit! Das Paket stand vor unserer Tuer:

JUCHU! Was man sich ueber jede Kleinigkeit aus der Heimat freut. Im Paket war unter anderem meine Lieblingsbettwaesche. Jetzt kann ich mich ganz wie zuhause fuehlen. Auch viele Sachen aus meiner Kueche (die immer noch gerammelt voll ist in Deutschland); gestrickte Socken von Oma Eli (tausend Dank!); und Zutaten fuer Schokoladinchen! Ich liebe Schokoladinchen! Jetzt kann die Weihnachtsbaeckerei losgehen!

 So ein paar Zutaten haha….

Und das Ergebnis kann sich zeigen lassen…. soo lecker!!!

Auch Melba war begeistert von der deutschen Backkunst!

Abends zuhause auf der Couch zu sitzen, dem Sonnenuntergang zuzuschauen und Plaetzchen zu essen… das ist fuer mich die schoenste Zeit momentan. Ich hoffe, ihr geniesst es auch und habt eine wunderbare Vorweihnachtszeit anstatt gestresst den Geschenken hinterherzuhetzen. Nehmt euch Zeit und geniesst.

Anfang Dezember war auch wieder -Light Up Okotoks-, bei dem ein kleiner Weihnachtsmarkt entlang der alten Hauptstrasse ist; es gibt umsonst heisse Schokolade und ein Chor singt Weihnachtslieder bis der Buergermeister den diesjaehrigen Weihnachtsbaum einschaltet und die ganze Strasse in Weihnachtslichtern erhellt wird.

Puenktlich dafuer wurde es auch knackig kalt. Minus 12. Was bisher das niedrigste war. Letztes Jahr um diese Zeit hatten wir schon minus 27!!! Nicht, dass ich es vermisse… Aber so ganz schlimm war es auch nicht. Kanadisch halt.

Ich habe uebrigens auch ein tolles Geschenk fuer mich selbst gefunden, sollte jemand auf der Suche sein nach etwas fuer mich 🙂

(Spass! Das waere eventuell sogar fuer mich ein wenig zu viel des Guten)

Ich freue mich immer ganz besonders, wenn Post aus Deutschland kommt. Meine Schwaegerin ist normalerweise die, die mich immer mit lieben Postkarten im Briefkasten ueberrascht. Oder Amelie und Moritz (meine juengste Nichte und mein juengster Neffe) schicken immer tolle Karten an uns.

Dieses Mal hatte ich aber eine Benachrichtigung im Briefkasten, dass ich ein Paeckchen abholen soll. Was fuer eine Ueberraschung. Oder eigentlich nicht. Denn es war von meiner lieben Arbeitskollegin im Landratsamt, die immer gut ist fuer eine Ueberraschung und immer an mich denkt. Ganz liebe Gruesse liebe Anja. Bist die Beste!!! Vermisse dich.

Als ich es daheim aufmachte, musste ich fast weinen…. Schaut selbst….

SOOOOO was liebes!!! Jede Menge Umschlaege fuer jede denkbare Lebenslage:

Oeffne mich wenn:

-du mal ein Wunder brauchst

-du traurig bist

-du Luft ablassen musst

-du uns vermisst…..

Ich freu mich so darueber. Hab auch schon zwei der magischen Umschlaege aufgemacht. Sie wirken!!! Dankeschoen!

Eine wunderbare Weihnacht euch allen da draussen. Passt gut auf euch und eure Lieben auf. Eine Umarmung an jeden von euch. Wir hoeren uns nach Weihnachten. 

(auch von Didi, dem Schosshund)

Endlich wieder in den Rockies!

Mindestens alle 3 Monate muss ich meine Berge wiedersehen! Dieses Mal ging es mal Richtung Sueden Richtung US-Grenze. Der beruehmte Waterton Nationalpark verbindet Kanada mit Amerika.

Unser Ziel war aber erstmal “Fernie”. Ein sehr beliebter Ski-Ort. Jedem, dem ich erzaehlt habe, dass wir nach Fernie fahren, fragte uns, ob wir zum Ski fahren dort hin wollen. Ich weiss ja, dass wir hier in Kanada – besonders Calgary mit der Olympia-Anlage, Banff und Lake Louise – in einem der tollsten Skigebiete ueberhaupt sind, aber wer mich kennt, weiss, dass ich ein recht tollpatschiger Mensch bin. Von daher glaube ich, dass Ski fahren jetzt nicht so mein Ding ist. Julian hat auch kaum Interesse. Jedenfalls ging es uns nur drum, mal wieder die Bergluft zu schnuppern und den Rockies ganz nah zu sein. 

Auf unserem Weg nach Fernie kommen wir auch an dem weltgroessten Laster vorbei, welcher einem wirklich den Atem raubt. Es ist unfassbar, dass dieses Geschoss fahren kann! Und nicht nur das! In einer Bergmine! Ich verstehe es einfach nicht. Wer mehr Daten und Fakten dazu wissen moechte – hier bitte: TITAN

Auf jeden Fall einen Klick wert!

Nur mal so zum Groessenvergleich:

Das nenne ich mal Ladeflaeche! Haha

Einfach ein unglaubliches Monster!

Fernie – vor der eigentlichen Ski-Saison – ist ein wirklich ruhiges kleines verschlafenes Staedtchen. Uns war schon nach 1 Stunde langweilig. Wie furchtbar zu sagen, aber so war’s.

Zumindest waren die Zimmer einfach ein Traum. So schoen!! Ist das nicht ein tolles Zimmer!? SnowValleyMotelFernie

Wir haben dann noch den hauseigenen Hot Tub ausprobiert, welcher wirklich toll war und danach ein tolles Tapas-Restaurant gefunden, das so leckeres Essen servierte, dass wir nach dem ersten Bissen gleich nochmal nachorderten.

Auch wenn es in Fernie nicht wirklich viel zu erleben gab – haben wir die Berge umso mehr genossen. Ich koennte stundenlang dastehen und die Berge anstarren. Aber das hab ich glaube ich schon das ein oder andere mal erwaehnt…

So wie der Highway 1 durch ganz Kanada – vom westlichen Vancouver bis ganz in den Osten nach Neufundland – geht, entkommt man auch dem Zug niemals. Egal wo man ist – dieser Zug kommt ueberall durch! Kein Entkommen!

Das Wetter haette besser nicht sein koennen. Klirrend kalt mit Sonnenschein. Kanada eben.

In dem Hotel in dem wir geschlafen haben werden gerade Mini-Haeuser gebaut, die man dann mieten kann. Ich bin ein so grosser Fan von Mini-Haeusern. Ich werde auf jeden Fall nach Fernie zurueckkommen, nur um eins dieser Haeuser Probe zu wohnen! Ich finde die Idee so toll. Kein Horten mehr. Nur das Allernoetigste und nur das, was du auch benutzt und BRAUCHST. Und sollte es dir an einem Ort nicht mehr gefallen, packst du das Haeuschen einfach auf einen Haenger und nimmst es mit. So toll! 

Auf unserem Weg zurueck nach Hause haben wir noch auf der Palmer Ranch vorbeigeschaut und Hallo gesagt. Das ist die Ranch von meiner Chefin ihrer Schwester. So supernette Leute! Julian darf dort immer mit dem Quad fahren. Strecken gibt es genug. Die Ranch ist riesengross!!!

Was nicht fehlen darf auf einem richtigen kanadischen Trip ist eine Einkehr beim Volkskaffeeladen: Tim Hortons ist fuer Kanadier wie Bier fuer die Bayern.

Es war ein wunderschoener kleiner Ausflug in meine geliebten Rockies! Ich vermisse sie schon wieder.

Zurueck haben wir eine andere Route genommen als hin, was uns an den Lundbreck Wasserfaellen vorbeigefuehrt hat. Wunderschoen zu sehen, wenn sie halb gefroren sind.

Um euch ein richtiges Gefuehl davon zu geben, hier ein kleines Video

Eventuell fahre ich am Wochenende nochmal die Berge besuchen. Die Weihnachtsmaerkte gehen los und ich moechte so gerne mal den in Canmore und Banff sehen. Die sind bestimmt sehr schoen. Mehr ueber meine Weihnachtsvorfreude und -vorbereitungen kommt bald.

“Stay tuned!”

Halloween 2018

Julian, Leon, Louis und Tristan in ihren Verkleidungen 2018. Jedes Jahr wird etwas hin- und hergetauscht mit den Kostuemen. Das ist ein grosser Vorteil bei vielen Kindern in der Familie.

Wir waren wieder bei der bombastischen Halloween-Party bei Rod und Renata eingeladen. Jedes Jahr eine so gelungene Party! Brasilianer wissen einfach wie man Parties feiert.

Dieses Jahr hab ich mein Minnie Mouse Kostuem ausgepackt.

Julian war eigentlich als Zombie-Doktor unterwegs. Wartet:

Ich moechte ihm wirklich nicht auf dunkler Strasse begegnen! Die Kostueme sind jedes Jahr der Wahnsinn. Viele machen sie selbst, was eine unglaubliche Leistung ist.

Wir “Spatzen” waren wohl mit den schaurigsten Kostuemen vertreten.

Eine wundervolle Freundin – ebenfalls aus Brasilien – Bruna als Zombie:

Und eins meiner Favoriten von dem Abend. Das Kruemelmonster.

Nachdem unsere Kinder untereinander Kostueme getauscht haben, haben wir wieder einmal feststellen muessen, wie gross unsere Kids sind. Eine wunderbare Groessentabelle ist hier zu sehen:

Mal gespannt, wie sich diese Aufstellung ueber die naechsten Jahre noch veraendern wird. Die Zeit rast nur so dahin. Ich habe heute erst zu Julian gesagt, dass ich es nicht glauben kann, dass es schon wieder Ende November ist. Es fuehlt sich an, als haette der November erst letzten Montag angefangen…. Wo geht nur all die Zeit hin….?!?!?