Wo soll ich nur anfangen!?
Es war so unglaublich schön. Einfach umwerfend.
Mit einem Kleinbus ging es von der Stadtmitte Canmore hinauf in die verschneiten Berge. Es lag noch richtig viel Schnee und die Straßen waren holprig. Aber die Aussicht…….!!! Einfach unbeschreiblich schön. Ich finde keine Worte.
Oben angekommen warten etwa 100 wunderschöne, superbrave Huskies. Alle angeleint rechts und links vom Weg inmitten des Waldes. Jeden einzelnen kann man streicheln und hallo sagen. Sie sind so brav und gut erzogen, sie rühren sich nicht vom Fleck. Es stehen etwa 15 Hundeschlitten bereit.
Aber zuerst gibt es eine herzliche Begrüßung und einen kleinen Crashkurs im Hundeschlittenfahren. Ich bin mal wieder froh über meine Entscheidung, NICHT selbst den Hundeschlitten zu fahren. Die Dame am Telefon wollte mir das so verkaufen. Weil das so leicht wäre und man ja vorher eine Einweisung bekommt. Aber wenn ich den netten jungen Mann da so höre in seinem Tempo-100-Englisch bin ich sehr froh, dass ich nicht alles verstehen MUSS, was er sagt. Er informiert nämlich diejenigen, die gebucht haben, den Schlitten selbst zu führen darüber, welche Befehle es für die Hunde gibt und auf was man achten muss, wenn z. B. ein Eichhörnchen oder ein Reh oder vielleicht auch ein Wolf aus dem Wald kommt und die Hunde es/ihn jagen wollen. Haha, guter Witz. Da will ICH nicht am Steuer sein müssen.
Was mich aber dennoch erstaunt hat war, dass doch 90 % selber fahren wollen und das so gebucht haben. Respekt.
–Dieser hier meditiert wie man sehen kann–
Am Beginn der Einweisung sind die Hunde sehr friedlich und sitzen ganz brav in ihren Geschirren vor den bereit gestellten Schlitten. Wie der Guide so schön demonstriert indem er ihnen den Befehl zum Loslaufen zuruft kann man sehen, wie intelligent diese Hunde sind. Sie rennen nämlich NICHT los.
Sie wissen GANZ GENAU, wann es los geht und dass das eben nur eine kleine Vorfühurng war. Ein paar Hunde schauen zurück zum Guide aber die meisten bleiben teilnahmslos sitzen und schauen nach vorne. Unser Guide meint, dass wir schon bald merken, wenn die Hunde wissen, dass es los geht.
Am Ende der Einweisung kann man plötzlich kein Wort mehr verstehen, denn die Hunde wissen genau, wann die Einführung zuende ist und dass es DANN los geht. Es wird geheult, dass man es bestimmt kilometerweit hören kann. Ein Konzert – der reine Wahnsinn. Wir sind sprachlos und freuen uns mit den Hunden auf die Tour, die jetzt beginnt.
Es geht für die, die selbst fahren hinten auf den Schlitten und für die Mitfahrer in den großen Sack vorne auf dem Schlitten, indem man es sich mit Decken sehr gemütlich machen kann. Julian und ich machen es uns also auch gemütlich und sind schon jetzt fasziniert von unseren Hunden, die einen Meter vor dem Schlitten unruhig auf der Stelle tanzen. Endlich geht´s los!!!
Alle 14 Schlitten fahren hintereinander. Es ist immer ein Schlitten mit einem Guide drauf in der Nähe, der den unerfahrenen Fahrern Hilfestellung gibt. DAS hab ich nicht gewusst. Ich dachte ich muss da allein mit dem Schlitten über ne längere Strecke fahren. Aber nein – es ist immer für Sicherheit gesorgt. Und was soll ich sagen: Die Hunde kennen sich ohnehin so gut aus, dass es egal ist, wer als Fahrer hintendrauf steht. Okay – nicht ganz egal – ein bisschen was musst du schon auch tun. Sie sind aber in ihrem Element und geben Gas. Wir brausen durch die Wälder der Rockies und schauen die sonnenbeschienenen Berggipfel vor uns…. es ist so schön!
Die Fahrt ist richtig schön lang, sodass man es in allen Zügen genießen kann. Mittendrin halten wir auf einem gefrorenen Bergsee und warten auf alle Nachzügler. Jetzt ist die Gelegenheit, doch noch “selbst” zu fahren, was freudig begrüßt und unterstützt wird. Ich darf mit unserem Guide zusammen den Schlitten lenken. Es ist wunderbar. Man muss sich extrem gut festhalten, dass man beim nächsten Hügel im Weg nicht abgeschmissen wird, aber machbar.
Was für ein tolles Gefühl. Den Hunden wird alle paar Meter zugerufen, wie toll sie das machen und man spornt sie an, wo man nur kann. Am Ende unserer Fahrt will auch Julian mal an den Lenker und ich und er fahren den Schlitten ganz alleine zurück ins Lager. Absoluter Wahnsinn!!
Es werden nochmal mindestens die Hälfte der Hunde gestreichelt und tschüss gesagt, bis es ans Lagerfeuer an einem Eissee geht, wo es heißen Apfelwein und Gebäck gibt. UND Fotos! Die nehmen wir NATÜRLICH. Dieses Erlebnis vergessen wir so schnell nicht. Aber es ist doch immer gut, Fotos davon zu haben.
Jedem kann ich das nur empfehlen. Es ist ein wunderschönes Erlebnis!!!!!
Es war schwer zu gehen und nicht gleich noch ne Runde zu bezahlen 🙂
Liebe Grüße
Marion & Julian
Hallo ihr Zwei Weltenbummler
viel Spaß auch weiterhin. Schreibt schön fleißig.
Bleibt gesund
Mama